MISANTHROPIA - Everdark
Mehr über Misanthropia
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- The Gates Of Everdark
- Entity
- MacBeth
- Serene
- Mirror
- The Seer
- Farewell
Mehr Licht als Schatten in "Everdark"
Nach dem Release von "Soul Cancer" war es um die hiesigen Hopefuls von MISATHROPIA leider wieder längere Zeit still geworden; zwar folgten einige Support-Gigs für diverse namhafte (Underground-)Acts, doch alles in allem ließen die Aalener nach dem überzeugenden Debüt zu viel Zeit verstreichen, um den eigenen Namen weiter zu festigen. Letzteres sollte der Band mit der Veröffentlichung des zweiten Meisterstücks "Everdark" jedoch nun gelingen, auch wenn die ersten Lorbeeren sicherlich schon vom Kranz gebröckelt sind. Doch vom musikalischen Aspekt her ist die neue Platte sicherlich ebenfalls in die 'Lohnenswert'-Schublade einzusortieren!
Das Quartett bemüht sich auch anno 2011 um einen kraftvollen Mix aus dezenten Thrash-Gitarren und typisch-deutschem Power Metal. Typisch deutsch? Blöde Assoziation? Nun, dies trifft in diesem Fall nur bedingt zu, weil sich MISANTHROPIA weiterhin an Szene-Größen wie RAGE orientieren, gleichzeitig aber auch die groovigen Inhalte ihrer Musik in den Vordergrund stellen. So treffen in den meisten Songs dicke Rhythmen auf ordentliche Melodien, was die Band so manches Mal in die Ecke der mittlerweile scheinbar nicht mehr Vollzeit arbeitenden Rheinländer von WOLFEN drängt, speziell was den markanten Gesang auf "Everdark" angeht. Aber auch die steten Wechsel zwischen akustischen Interludien, drückenden Gitarren und melodischen Refrains erinnern an die Kollegen aus dem Kölner Raum, wenngleich sich MISATHROPIA ihre Eigenständigkeit durch manchen unkonventionellen Break schnell wieder zurückerkämpfen.
Mit Songs wie 'MacBeth', 'Serene' und 'The Seer' steht am Ende auch genügend Material bereit, um der Band einen weiteren Karrieresprung zu ermöglichen. Die Produktion (Achim Köhler), das Songwriting und auch die Performance sprechen jedenfalls eine Sprache, die man in hiesigen Gefilden seit jeher zu schätzen weiß - allerdings mit dem feinen Unterschied, dass MISANTHROPIA im Dschungel der bekannten Noten etwas Eigenes, Spannendes kreiert haben. Applaus, und das bitte nicht zu knapp!
Anspieltipps: MacBeth, The Seer
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes