MISANTHROPIC AGGRESSION - Insect Politics
Mehr über Misanthropic Aggression
- Genre:
- Death Metal / Grindcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Boris Records
- Release:
- 15.10.2024
- Social Ruin
- Insect Politics
- Anger/Despair (Interlude)
- A.S.S. III - The Borderland Wars
- Bliss
- La Canzone Di Mary Woodhouse (Interlude)
- The Gates Of Hell
- Boomer Death
- Intentional Under Performance
- Winner Of The Franchise Wars
- The Serpent And The Sickle
- Eusocial Demesne
Viele Extreme, aber kein passender Hut.
Es hat eine ganze Weile gedauert, bis die Jungs von MISANTHROPIC AGGRESSION ihren ersten vollständigen Longplayer eintüten konnten, doch zehn Jahre nach der offiziellen Bandgründung ist das Duo aus ATlanta nun endlich am Primärziel angekommen und präsentiert mit "Insect Politics" ein relativ buntes, wenn auch sehr finsteres Gemisch verschiedenster extremer Einflüsse. Die Truppe kombiniert Elemente aus dem rauen Black Metal mit Versatzstücken aus der Sludge-Szene und fährt mit einer ziemlich radikalen Crust-Walze über das erste Resultat, ohne sich dabei Gedanken zu machen, was am Ende dabei herauskommt.
Denn gelegentlich wirkt die Zusammenstellung in den zwölf neuen Stücken ein wenig beliebig, zumal die beiden Musiker gerade zu Beginn nicht richtig in Fahrt kommen und ihr Material auch noch mit etwas längeren Interludien füllen. Erst zum Ende hin entpuppt sich "Insect Politics" als echt starkes Grindcore-Format mit schwarz gefärbter Mimik und entsprechend räudigen Abfahrten. Zu diesem Zeitpunkt sind für MISANTHROPIC AGGRESSION eigentlich schon diverse Züge in die falsche Richtung gefahren. Songs wie 'Social Ruin' und 'Insect Politics' mischen beispielsweise punkige Gitarren, vereinzelte Thrash-Nuancen und eine stilistische Unentschlossenheit auf eine Art und Weise zusamemn, die doch noch ein wenig fragmentiert wirkt. Und angesichts der genannten Zwischenspiele nimmt die Platte damit auch nie so wirklich Fahrt auf, sondern ist viel zu sehr darauf versessen, alle erdenklichen Einflüsse auch passend unter einen Hut zu bekommen. Das gelingt nur partiell mit der nötigen Überzeugungskraft.
Immerhin: Das Finish ist richtig stark und entschädigt für die fehlende inhaltliche Entschlossenheit der ersten Albumhälfte. Gerade das fulminante 'Eusocial Demesne' und das fette 'The Serpent And The Sickle' machen Hoffnung darauf, dass MISANTHROPIC AGGRESSION noch eine gewisse Balance finden wird, die momentan noch nicht gegeben ist. Aber eine lose Auswahl verschiedener Tracks reicht eben noch nicht aus, um den Stempel "empfehlenswert" mit genügend Tinte auf das Albumcover zu platzieren. "Insect Politics" hat einige richtig gute Momente, davon aber leider noch zu wenige!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes