MISANTHROPIC MIGHT - Feindt
Mehr über Misanthropic Might
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- HFC Records
- Release:
- 19.03.2019
- Feindt
- Those Who Judge
- Insidious Games
- Strigoi
- Wolves And Lambs
- Evil
- Demonic Ritual Carnage
- Lungs Of Steel
- 1679 (Der Schwarze Tod)
Uralt-Black-Metal mit Qualität.
Die Wiener von MISANTHROPIC MIGHT spielen ihren Black Metal so altbacken, dass meine Anlage fast um die Frühverrentung bittet. Nach einem Blick auf das Cover von Ina Auderieth (die auf alle Fälle weitere Anfragen verdient hätte, mit diesem starken ersten Artwork) gibt es gleich stumpfen, traditionalistischen Black Metal, der auch MAYHEM oder DARKTHRONE 1991 geschmeckt hätte.
Dabei ist vor allem das Schlagzeugspiel brutal und gleichzeitig fast einfältig. Die Riffs sind nicht nur von frühen Norwegern beeinflusst, sondern auch von CELTIC FROST oder SODOM. Trotz all dieser alten Einflüsse ist die Musik durchaus brutal. Hier wird nicht melancholisch im Old-School-Sumpf gebadet, sondern auch die Bösartigkeit früher Vertreter des Genres eingefangen. Dass es sich bereits um das dritte Album einer Band handelt, die seit 2000 aktiv ist, merkt man an allen Ecken. Es gibt keinen Dilletantismus zu hören, sondern qualitativ hochwertig gemachte Musik, die manche Labelreleases locker in die Tasche steckt. Zudem wird weitestgehend die reine Lehre aufgefahren. Auf Keyboards, Sampels, "grüne" oder "orthodoxe" Einflüsse verzichten die Jungs genauso wie auf Shoegaze, Ambient oder Prog Rock. Hier regiert relativ reiner Black Metal, der einzig gelegentlich zu den Schwestern Death (in den Vocals) und Thrash (im Riffing) hinüber lugt. Dabei finde ich die Death-Metal-Vocals nicht so prall, ich würde so weit gehen und sagen, dass sie die größte Schwäche dieser insgesamt sehr positiven Scheibe sind.
Wer auf ultratraditionellen Black Metal ohne Firlefanz steht wird hier glücklich werden. Ich habe definitiv meinen Spaß an der Scheibe und bin froh, sie in der Sammlung stehen zu haben. Für die nächste Qualititätsstufe fehlen noch ein bis zwei echte Ohrwurm-Hits, aber es ist ja auch schön, wenn noch Steigerungspotenzial vorhanden ist.
Anspieltipps: Feindt, Strigoi.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer