MISERY LOVES CO. - Zero
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2019
Mehr über Misery Loves Co.
- Genre:
- Industrial Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Sound Pollution
- Release:
- 29.11.2019
- Suburban Breakdown
- A Little Something
- Dead Streets
- Only Happy When It Rains
- Fell In Love
- The Waiting Room
- Would You?
- Zero
- One Of Those Days
- Way Back Home
Schwere Genre-Kost
Ich erinnere mich zurück, "Your Vision Was Never Mine to Share" war eines dieser Alben, die ich mir damals von meinem Onkel mopste, um sie dann selber zu hören. Ich mochte diese intensive und bedrohliche Atmosphäre. Als sich die Schweden dann kurze Zeit später auflösten, gelangten andere Industrial-Helden in meinen Fokus, wie FEAR FACTORY, NINE INCH NAILS, MINISTRY oder STRAPPING YOUNG LAD. Umso größer war mein Staunen, als Patrik Wiren und seinen Mannen ihr Comeback nach 19 Jahren bekanntgaben und "Zero" – ein neues Album – ankündigten.
Vielleicht lag es damals am Zahn der Zeit oder am langen Warten, doch leider erfüllt "Zero" meine Anforderungen nur zum Teil. Der Sound ist zeitgemäß und der Abwechslungsreichtum ist durch die Bank weg hoch, doch leider fehlt mir anhand der Fülle verschiedenster Akzente zum einen der rote Faden, das wiedererkennbare Element, zum anderen das Zwingende, die Durchschlagskraft, womit sich das 2000er Album oder auch dessen Vorgänger "Not Like Them" auszeichneten.
Von Gothic und Alternative über Progressive und Death bis hin zum Thrash sowie Elektro, man wird beinah von Eindrücken erschlagen – speziell wenn die Musik derart intensiv nach vorne gepumpt wird wie auf "Zero". Für sich genommen gehören Songs wie 'A Little Something', 'Dead Streets' oder auch 'Waiting Room' sicherlich zu den Highlights auf der Comeback-Scheibe, können der großen Zeit der 1990er jedoch nicht das Wasser reichen. Dieser Vergleich muss sich die Band auch nach 19 Jahren Pause gefallen lassen, "Zero" kann man bei einem Namen wie MISERY LOVES CO. nicht losgelöst von der damaligen Zeit betrachten.
Was die Jungs aber definitiv als Pluspunkt vermerkt bekommen, ist die dunkle und fast schon beklemmende Atmosphäre, die sich in den letzten 2019er Atemzügen durchaus bewährt. Denn auch wenn den Songs das Ausgereifte und stellenweise auch Herausragende fehlt, so lässt "Zero" den November noch unterkühlter erscheinen. Eine Nullnummer ist "Zero" zwar nicht geworden, jedoch vom großen Coup seitens MISERY LOVES CO. kann ich auch nicht sprechen. Doch vielleicht kommt der industrielle Schwedenzug ja noch einmal ins Rollen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp