MISTHERIA - Gemini
Mehr über Mistheria
- Genre:
- (Progressive) Neo Classical Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Rockshots Record
- Release:
- 15.12.2017
- Hands Of Fire
- Angels In The Shadow
- Fight Of The Bumblebee
- Moonlight Sonata
- Air The Day After
- Devil's Step
- Prayer To God
- Prog-Fantasy
- Falling Stars
- My Dear Chopin
- Asturias
- Adagio In G Minor
- Metal Piano Sonata Opus 13
Licht und Schatten
MISTHERIA, seines Zeichens Songwriter und Keyboarder, beehrt uns in diesem Jahr mit einem weiteren Soloalbum, seinem insgesamt sechsten. Die Tracks auf "Gemini" sind in den letzten 25 Jahren entstanden und stellen somit einen Querschnitt durch die Karriere von MISTHERIA dar. Natürlich hat er sich auch wieder Hilfe in Form von verschiedenen Gastmusikern geholt, welche die einzelnen Lieder mit ihren Instrumenten veredeln. Stilistisch bewegt sich das Ganze in den Bereichen Progressive- und Neo-Classical-Metal, und es ist ein reines Instrumentalalbum.
Musikalisch ist natürlich das Keyboard jederzeit präsent, jedoch kommen auch die Gitarren und die Drums nicht zu kurz. Die Musik selbst würde ich als klassischen Heavy Metal mit Symphonic- und Prog-Einflüssen beschreiben. Gelegentlich gibt es auch Hintergrundchöre, die aber wohl aus der Konserve kommen. Bei den Gitarren wurde das Hauptaugenmerk auffallend deutlich auf die Soli gelegt. Teilweise besteht sogar der ganze Song aus einer Aneinanderreihung von Soli, z.B. 'Fight Of The Bumblebee'. In diesem Fall funktioniert das Ganze sogar noch richtig gut, da der Track richtig gut komponiert ist und genug Abwechslung bietet.
Gleich der nächste Song ('Moonlight Sonata') ist ein gutes Beispiel dafür, dass so etwas auch leicht schiefgehen kann. Außer den Soli hat die Nummer nicht viel Interessantes zu bieten und so wird es bereits nach wenigen Durchgängen nervig. Das zieht sich so weiter durch das gesamte Album, es gibt gute, mitreißende Tracks und es gibt einige Langweiler. Licht und Schatten sozusagen. Bei einem Instrumentalalbum muss man eben den Hörer nur mit der Musik in seinen Bann ziehen, Gesang oder Texte gibt es ja nicht. Das gelingt MISTHERIA hier leider nicht komplett.
Den beteiligten Musikern kann man keinen Vorwurf machen, die leisten allesamt gute Arbeit. Auch die Produktion von "Gemini" ist absolut in Ordnung und passt gut zur Musik. Vielleicht liegt es ja daran, dass die Songs über den langen Zeitraum von 25 Jahren entstanden sind, dass sie so unterschiedlich wirken. Auch muss ich sagen, dass ich mir von einem Keyboarder etwas mehr Keyboardsoli gewünscht hätte, doch von denen hat "Gemini" leider nur wenige im Angebot. Bei den Gitarrensoli hingegen wurde meiner Meinung nach etwas übertrieben.
Ich muss zugeben, dass ich etwas zwiegespalten bin, was "Gemini" angeht. Einerseits gibt es an der Scheibe technisch nichts auszusetzen, andererseits schaffen es viele Songs nicht, mich komplett zu überzeugen. Das liegt wohl daran, dass die Soli oft überpräsent sind und einen Großteil der Spielzeit der Tracks für sich beanspruchen. Manchmal hat man gar den Eindruck, als wäre der komplette Song ein einziges Solo. Das ist meiner Meinung dann schon etwas zu viel des Guten. Wären alle Lieder auf "Gemini" so mitreißend wie beispielsweise der einzige Longtrack 'Metal Piano Sonata Opus 13', dann würde ich ohne zu zögern eine Neuner-Bewertung zücken, aber leider ist das nicht der Fall. Es bleibt ein ganz ordentliches Album, das außer Licht leider auch Schatten zu bieten hat.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner