MISTRESS - Mistress
Mehr über Mistress
- Genre:
- Doom/Black
- Release:
- 27.05.2002
- Bludgeon
- God Of Rock
- Goatboy
- Necronaut
- Stunt Cock
- 5th In Line
- DVDA
- Rebecca
- Lord Worm
Wenn man Birmingham hört, muss man unweigerlich an die schnellen, explosiven Grindcore-Attacken von NAPALM DEATH denken. Mit MISTRESS darf ich hier allerdings so ziemlich das Gegenteil präsentieren (wohlgemerkt wir bleiben im Bereich des Metal, denn eigentlich ist ja BRITNEY SPEARS das genaue Gegenteil von NAPALM DEATH :-) ). MISTRESS aus Birmingham jedenfalls haben sich nicht das Brechen sämtlicher Geschwindigkeitsrekorde auf ihre Fahnen geschrieben. Ziemlich langsam geht man hier zu Werke, ein bisschen in Richtung Doom, ein bisschen in Richtung Black Metal, aber dann auch wieder keine der beiden Schubladen. Auf jeden Fall klingt das Ganze ziemlich sick und eine Anbiederung an irgendwelche Trends (gibt's ja auch beim Metal zur Genüge) ist hier absolut kein Thema. Stellenweise werden Erinnerungen an BATHORY wach, z.B. was die Songstrukturen und das Riffing betrifft.
Hier wird sich Zeit gelassen und nichts überstürzt. Der Nachteil der ganzen Geschichte ist aber die relative Gleichförmigkeit, die auf Dauer schon langweilig werden kann. Neben monotonen Riffs werden irgendwelche Vocal-Fetzen herausgekrächzt, dazu kommt ein teilweise einschläfernder Rhythmus. Die Songs werden wie eine zähe, klebrige Masse herausgeschleudert, wie Innereien, die aus einem faulenden Kadaver hervorquellen. Das muss ja nicht zwangsläufig etwas Schlechtes sein, aber in diesem Falle bleiben MISTRESS irgendwie mit anderthalb Beinen im modrigen, morastigen Sumpf stecken. Damit mich jetzt keiner falsch versteht, an einer solchen musikalischen Ausrichtung ist absolut nichts auszusetzen, lediglich die Umsetzung hätte um einige Prozentpunkte anspruchsvoller ausfallen können und damit das Hörerlebnis um ein Vielfaches interessanter machen können. Irgendwie ist das schon ein intensives, aber halt leider nicht besonders erhebendes Vergnügen. Diese Mischung aus Doom und Black Metal mag sicherlich dem ein oder anderen zusagen - mein Fall isses nicht.
Tja, viel mehr ist zu den Briten eigentlich nicht zu sagen - vereinzelt sind gute Ansätze vorhanden, die Quintessenz ist aber, dass diese Scheibe leider zu großen Teilen nur gepflegte Langeweile verbreitet.
Anspieltipps: Necronaut, Lord Worm
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer