MITHRAS - Behind The Shadows Lie Madness
Mehr über Mithras
- Genre:
- Extreme Metal
- Label:
- Candlelight Records
- Release:
- 25.05.2007
- The Journey And The Forsaken
- To Fall From The Heavens
- Under The Three Spheres
- Into Black Holes Of Oblivion
- When The Light Fades Away
- Behind The Shadows
- Awaken Man And Stone
- The Twisted Tower
- To Where The Sun Never Leaves
- The Beacon Beckons
- Thrown Upon The Waves
- Into The Unknown
Wie erfrischend eine längere Pause doch sein kann. Vier Jahre hat das britische Duo MITHRAS quasi auf Eis gelegen und sich eine künstlerische Schaffenspause gegönnt, nur um nun mit einem experimentellen Meisterstück zurückzukehren, das einen nicht nur immer wieder massiv gegen die Wand drückt, sondern auch den ein oder anderen Schwindelanfall ob der blitzschnellen Breaks auslöst. Ihrem Stil sind sich Rayner Coss und Leon Macey währenddessen jederzeit treu geblieben: Forsche Todesblei-Kost, ergänzt mit einzelnen sphärischen Keyboard-Untermalungen, beinahe MESHUGGAH-verdächtigen Rhythmen und oftmals abgefahrenen Fingerübrungen auf der Sechssaitigen sind auch auf "Behind The Shadows Lie Madness" Programm, wobei die beiden Musiker härtetechnisch sogar noch einmal eine Schippe draufgelegt haben.
Nach dem verhaltenen Start mit dem meditativen Intro 'The Journey And The Forsaken' bricht im flotten 'To Fall From The Heavens' schon ein wahrer Wirbelsturm brachialster Extrem-Metal-Kunst auf den Hörer hernieder. Nebst der fetten Thrash-Schlagseite prasselt es hier mächtige, aber immer nur punktgenau eingesetzte Blastbeat-Attacken. Dies wird im äußerst technischen 'Under The Three Spheres' sowie dem deftigen 'Into The Black Holes Of Oblivion' in den nächsten Minuten sogar noch intensiviert, so dass man erst einmal völlig verblüfft aus der Röhre schaut.
Und auch in der zweiten Hälfte von "Behind The Shadows Lie Madness" beweisen sich MITHRAS als zielstrebigere, straightere Variante des meschuggen Schweden-Crossovers. Breaklastig auf der einen Seite, aber dennoch brutal und zielgerichtet auf der anderen setzt es im groovigen 'Behind The Shadows' ein weiteres Pfund, bevor sich die Band dann langsam aber sicher zurück in meditative Sphären begibt und in Songs wie 'Awaken Man And Stone' wieder auf die epischen Keyboard-Backings zurückgreift - natürlich nicht, ohne dabei an vorderster Front weiterhin massiv zu knüppeln. Eine geile Nummer, in der der gesamte Facettenreichtum der Platte in nur einem Song auf den Punkt gebracht wird.
MITHRAS empfehlen sich mit dieser Scheibe definitiv für größere Aufgaben. Eine Band, die einerseits solch progressive Ansätze verfolgt, dann aber wieder so schnell auf den Punkt kommt, genießt in der extremen Metal-Szene Seltenheitswert. Da vom technischen Standpunkt her außerdem ein sehr hoher Standard bedient wird und der Ideenreichtum der beiden Protagonisten kaum ein Ende kennt, kann man zu diesem dritten Album nur gratulieren. Wer auf Bands wie ZYKLON steht, dabei aber auch vor experimentellen Ansätzen nicht zurückschreckt, sollte sich dieses Teil dringend mal einverleiben.
Anspieltipps: Thwon Upon The Waves, Awaken Man And Stone, Under The Three Spheres
- Redakteur:
- Björn Backes