MONO INC. - Pain, Love & Poetry
Mehr über Mono Inc.
- Genre:
- Gothic Rock
- Label:
- Nocut/Twilight
- Release:
- 09.05.2008
- Pain, Love & Poetry
- This Is The Day
- The Last Waltz (Album Version)
- Teach Me To Love (Album Version)
- Sleeping My Day Away
- Bloodmoon
- Get Some Sleep
- Planet Shame
- Life Hates You
- Somewhere Else Than Here
- Burn Me (Album Version)
- Pain Machine (Piano Version)
Man nehme Schmerz, Liebe und Poesie, dazu vier Musiker und serviere das auf einem Teller namens Goth Rock. Dabei kommt dann eine eingängige, leicht verdauliche und wohlschmeckende Mahlzeit heraus, die man von dem Hamburger Quartett MONO INC. vorgesetzt bekommt. Das ist zwar kein Zwölf-Gänge-Galadinner, jedoch ein gelungenes Zwölf-Track-Menü. Jetzt aber Schluss mit Speisemetaphorik und ran ans, na ja, Eingemachte.
Seit Mai ist "Love, Pain & Poetry", das neue Album der Hamburger MONO INC. und Nachfolger des 2007 erschienenen "Temple Of The Torn", nun in den Läden. Erneut wurde der Hauptsongschreiber und ehemalige Drummer Martin Engler vor das Mikrofon gestellt, während dessen leerer Drumhocker mit Katha Mia besetzt wurde. Mit den beiden Saitenzupfern Manuel Antoni und Carl Fornia, die auch bei ihren Instrumenten bleiben durften, ist die Besetzung komplett.
Zwölf Tracks mit 52 Minuten Spiellänge bieten Goth Rock mit Synthie- und Future-Pop-Elementen und -Anklägen. Das heißt: eingängige Melodiestrukturen und durchgehend in Englisch gesungene Texte, die sich mit den klassischen Themen Pain, Love und Poetry beschäftigen und teilweise entfernt an HIM und Konsorten erinnern. Die englischen Texte sind sprachlich eher einfach gehalten und können leicht verstanden und mitgesungen werden. Große Sprachspiele und Poesie, die über den Verbal-Hauptsatzstil und die bekannten sprachlichen Gothic-Elemente hinausgehen, finden sich nicht. Das ist schade, denn etwas mehr textlicher Inhalt hätte schön zur Musik gepasst. Diese nämlich ist unkompliziert, eingängig und setzt sich schnell im Gehörgang fest. Schlagzeug und Bass liefern einen rhythmisch überzeugenden Unterbau, die Gitarre zupft mal Melodielinien, mal auch nur Akkorde, und der Gesangspart - mal elektronisch bearbeitet, mal clean - fügt sich gut ein. Eher schnelle Songs wie 'Sleeping My Day Away' und 'Get Some Sleep' stehen da im Kontrast zu ruhigerem Material und den drei Balladen. Mancher kennt vielleicht den Song 'Teach Me To Love', ein Duett mit XANDRIA-Sängerin Lisa Middelhauve, das im Frühjahr 2008 als Single veröffentlicht einige Aufmerksamkeit gefunden hat und auch in einer Albumversion auf "Love, Pain & Poetry" vertreten ist. Ebenfalls erwähnenswert im Bereich der ruhigen Songs ist der lediglich von einem Piano gestütze Gesangstrack 'Pain Machine'.
Leider bietet das Album oft nichts wirklich Neues oder Innovatives. Man hat das Gefühl, vieles in verschiedenen Variationen schon an anderer Stelle gehört zu haben. Etwas mehr Abwechslung in den Songstrukturen und weniger Eingängigkeit bei den Melodien wären für den Listening-Thrill wahrscheinlich förderlich gewesen. So fehlen mir persönlich die spannenden musikalischen Ecken und Kanten, an denen man sich auch nach mehrfachem Hören reiben kann.
Geringen Abzug in der B-Note gibt es übrigens für das Booklet. Hier sind zwar alle Liedtexte abgedruckt, aber in so kleiner und ungeschickt gewählter, serifenlastiger Schriftart, dass das Lesen der Poetry zu echtem Pain führt. Keine Fotos und größere Schiftarten oder einfach zwei Seiten mehr wären hier wünschenswert gewesen.
So legen MONO INC. mit "Love, Pain & Poetry" ein gelungenes Goth-Rock-Werk vor, das eingängig und schnell zu verstehen ist, dem es jedoch etwas an Nachhaltigkeit fehlt.
Anspieltipps: Get Some Sleep , Teach Me To Love, Life Hates You
- Redakteur:
- Christoph Maser