MONOLITH - Dystopia
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2014
Mehr über Monolith
- Genre:
- Doom Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Final Gate Records
- Release:
- 11.04.2014
- Won't Come Down
- Cosmic Fairy
- Hole
- Dystopia
- Acid Rain
- Sleepless Eyes
- Rainbow
Deutschlands Antwort auf ORCHID?
Das Nachspielen von BLACK SABBATH ist ein beliebtes Hobby und spätestens seit ORCHID wissen wir auch, dass es sich sogar finanziell lohnen kann. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch andere Bands in dieses Horn stoßen und nun nach und nach mit Alben aus dem doomigen Unterholz gekrochen kommen. MONOLITH aus Bremen ist eine davon und das Debütalbum "Dystopia" bietet ziemlich genau das, was man nach dieser Einleitung erwartet. Nasaler Gesang, schwere Riffs zwischen Doom und frühem Stoner Rock, brummelnder Bass, etwa so viel Innovation wie eine Scheibe Knäckebrot und einen genauso trockenen Sound.
So weit so gut - bleibt noch die Frage, ob die Songs mit den Vorbildern, oder wenigstens der zeitgenössischen Konkurrenz mithalten können. Das ist dann leichter gefragt als beantwortet, da es mit 'Acid Rain' und dem beeindruckend einfallsreich betitelten 'Cosmic Fairy' zwei richtig starke Lieder zu beklatschen gibt. Auch der Rest ist ordentlich geraten, doch im überlangen Rausschmeißer 'Rainbow' werden leider Ideen durch uninspiriertes Rumspielen mit Gitarreneffekten ersetzt, was bei neun Minuten etwas zu wenig ist. Die Produktion ist historisch korrekt und wenig zeitgemäß, was dem ganzen einen etwas angestaubten Klang verleiht, der mir persönlich besser gefällt, als beispielsweise das letzte ORCHID-Album. Im Vergleich zu jenen, offensichtlichen Brüdern im Geiste, sind bei MONOLITH auch einige Schwenker in Richtung PENTAGRAM zu vermerken, insbesondere beim Gesang, die mich im Zweifelsfalle eher zu "Dystopia" als zu "Mouths Of Madness" greifen ließen, falls ich in die Verlegenheit geriete, weder Scheiben von Iommi, Butler, Ward und Ozzy, noch von Liebling und Begleitmusikern in die Finger zu bekommen.
Lobend möchte ich noch die Tatsache erwähnen, dass die Band ihre Lieder live im Studio eingespielt hat, was der Musik den gerade im Doom Rock so wichtigen Groove verleiht und im Zweifelsfall auch weniger starke Songs auf ein höheres Niveau hievt.
Abschließend kann ich also nur sagen, dass "Dystopia" ein gelungenes Retro-Doom Album geworden ist, das sich zwischen der Konkurrenz von ORCHID, KADAVAR und Konsorten nicht verstecken muss, aber auch wenig heraussticht. Die Vorlieben der Hörer machen sich hier ja meist an Nuancen fest, ein Reinhören sei daher dringend empfohlen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst