MONOLITH DEATHCULT, THE - Tetragrammaton
Mehr über Monolith Deathcult, The
- Genre:
- Progressive Death Metal/ Technical Atmospheric Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 10.05.2013
- Gods Amongst Insects
- H.W.A. (Human Wave Attack)
- Drugs, Thugs & Machetes
- Todesnacht von Stammheim
- S.A.D.M. (Svpreme Avantgarde Death Metal)
- Qasr Al-Nihaya
- Aslimu!!! - All Slain Those Who Bring Down Our Highly Respected Symbols To The Lower Status Of The Barren Earth
Für Laien, die den Metal suchen und Experten, die noch Kicks zulassen.
Dass diese Holländer für eine Death-Metal-Band recht außergewöhnlich und offensiv sind, ja sogar zu albernen Kommentaren zu ihrem Umfeld neigen, deutet eine Weitsichtigkeit und Offenheit für andere Stilistiken oder Einflüsse an. Die Samples auf "Tetragrammaton" sind clever ausgewählt und langweilen nicht als das übliche Vorlied-Frauen-Zerhacke oder Akustikgitarrendimmdamm. Die Einsprengsel haben sogar sehr wichtigen Anteil an diesem rotwangigen Album: orientalische Schalmeien unterlegen Langzeitgrowls oder schlechte Nachrichtenvorlesungen werden mit mehrsaitigen Schredderparts unterfüttert. Ein bedrohlicher Sirenenchor scheint die gesamte Platte permanent zu durchheulen und wenn er es schafft, an die Oberfläche zu gelangen, weil das gestandene Musikerquintett die Instrumente stimmen muss, schmeicheln sie ihre bedrohlichen Zärtlichkeiten ungebremst in unsere Ohren.
Die sieben Beiträge sind vor allem deftiges Todesmetallmaterial: abgesehen von allen Nebentönen und Unterbrechungen und Ausflügen in den Ethno Metal, Atmospheric Metal oder Black Metal brummen hier die Boxen, weil die Niederländer zunächst vor allem auf den Pfeffer in ihrem Gebolze großen Wert legen. Wie auch auf den Vorgängeralben werden die Nackenbrecherminuten mit einer Vielzahl von Choralflächen, Keyboardteppichen und auch variablem Gesang des Hauptgrunz' garniert. Warum vor allem der arabische Raum hier kulturell angefahren wird, bleibt mir im Dunkeln, passt aber ästhetisch gut ins entworfene Bild.
Ein Mix, der gut, ja hervorragend und spannend funktioniert. Wir Deutsche kriegen auch noch durch die 'Todesnacht von Stammheim' besonderes Interesse und einen deutschen Text, wobei vor allem hier ein gehöriges Maß an Technical Thrash Metal aufgefahren wird. Es hört sich zudem grauslig an, wenn Niederländer in diesem Zusammenhang Parolen aus der deutschen Revolutionsgeschichte herunterraspeln. Diesen ebenfalls musikalisch superben Diskussionsbeitrag nehmen wir doch gern mit. Wer bisher nur am Rande und durch andere Alben von diesen Neudenker-Death Metal-Typen gehört hatte, sollte sich diese Genreauffrischung nicht entgehen lassen. Voller Topf, volles Fleisch und voll mit vielen Spritzern.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben