MONOLITH DEATHCULT, THE - The White Crematorium
Mehr über Monolith Deathcult, The
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Karmageddon Media
- Release:
- 14.03.2005
- Army Of The Despised
- 7 Months Of Suffering
- Concrete Sarcophagus
- Under The Blood Campaign
- The Haunted Ravines
- Origin
- The Cruel Hunters
- 1917 Spring Offensive
- The White Crematorium
Death Metal ist nur langweiliges, stupides Gekloppe? Pah, dann hört euch mal das hier an! Die Holländer mit dem etwas sperrigen Namen THE MONOLITH DEATHCULT kredenzen technisch anspruchsvollen Todesblei, der grob irgendwo zwischen KRISIUN, NILE und MORBID ANGEL anzusiedeln ist.
Wahnwitziges Gitarrengegniedel und furioses Highspeed-Drumming kennzeichnen die Songs auf "The White Crematorium", aber das ist noch lange nicht alles. Bei einigen Stücken tauchen unvermittelt Black-Metal-Einflüsse auf, und die Songs 'The Haunted Ravines' und 'The White Crematorium' schippern ganz klar in Doom-Gefilden. Daraus folgt, dass TMDC nicht stur bei einem Stil bleiben, wobei heftiger Death Metal natürlich schon den Hauptbestandteil darstellt. Glücklicherweise klingt die angebotene Mischung nicht zu konstruiert oder gar experimentell, so dass "The White Crematorium" ein echt interessantes und abwechslungsreiches Hörerlebnis bietet.
Die Verknüpfung von technischer Raffinesse, einer variablen Stilausrichtung und geballter Brutalität ist den Jungs so gut gelungen, dass Fans der oben genannten Referenzbands eigentlich freudestrahlend und mit hoch gereckten Fäusten durch die Wohnung toben müssten. Bereits der starke Opener 'Army Of The Despised' geht sofort in die Vollen und brettert gnadenlos heftig aus den Boxen. Die beiden bedächtigeren Doomstücke sorgen schließlich für eine kleine Pause des heimischen Moshwahns.
Dass die holländische Band zudem als Outro das stalinistische Propagandalied "Die Partei" (natürlich in deutscher Sprache) verwendet, finde ich einfach nur eine grandiose und originelle Idee. Zitat:
"Sie hat uns niemals verlassen,
fror auch die Welt, uns war warm,
uns schützt die Mutter der Massen,
uns trägt ihr mächtiger Arm.
Die Partei, die Partei, die hat immer Recht ..."
Das kommt aber auch nicht von ungefähr und ist mehr als ein bloßer Gimmick, wie ein Blick auf die Lyrics beweist. Hier geht es nämlich nicht um Blut und Eingeweide, vielmehr widmet sich die Band historisch bedeutsamen Themen und Ereignissen. Außerdem finden sich zu jedem Song im Booklet ein paar erklärende Bemerkungen.
Wer auf technisch hochwertigen Death Metal mit teilweise eingestreuten Black-Metal- und Doom-Einsprengseln steht, der ist bei THE MONOLITH DEATHCULT auf jeden Fall an der richtigen Adresse, denn deren gerade mal zweites Album kredenzt genau das auf einem bereits sehr hohen Niveau.
Anspieltipps: Army Of The Despised, The White Crematorium
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer