MONOMYTH - Further
Mehr über Monomyth
- Genre:
- Psychedelic Rock
- Label:
- Suburban Records (Soulfood)
- Release:
- 19.09.2014
- Ark-M
- Spheres
- Collision
- 6EQUJ5
Psychedelischer Trip.
Die niederländischen Psychedelic Rocker MONOMYTH kehren mit ihrem zweiten Album "Further" zurück. Schon das Debüt konnte zumindest in Untergrundkreisen für etwas Aufsehen sorgen. Zu hören gab es komplett instrumentalen, sehr ausufernden Psychedelic Rock, mit Einflüssen von HAWKWIND, KLAUS SCHULZE, Krautrock.
"Further" ändert an der Rezeptur so ziemlich gar nichts, führt diese aber - Nomen est Omen - ein Stück weiter. Schon der Opener 'Ark M' lässt sich viel Zeit mit dem Aufbau des Songs. Es werden enge Melodieteppiche gewoben, die gerne mal aus nur einzelnen Tönen bestehen. Es dauert ein Stück bis für den Otto-Normalhörer wirklich etwas passiert. Bei 'Spheres' sind es tatsächlich zehn Minuten, bis es zu einer kurzen Eruption kommt, die auch weniger Höhe- als viel mehr Schlusspunkt darstellt.
Ganz anders ist da 'Collision', das dem Namen entsprechend gleich auf Kollisionskurs geht und erstaunlich dynamisch losrockt. Klingt fast wie eine 70er-Jahre-Version von LONG DISTANCE CALLING. Das wäre vielleicht der Song, wo der geschätzte Kollege Stehle kurz aufwachen würde.
Allerdings kann ich ihn da durchaus verstehen, denn das abschließende mehr als 17-minütige '6EQUJ5' kann zu einer zähen Angelegenheit werden, wenn man es nicht schafft, sich in das spacige Netz des Songs fallen zu lassen. Wenn man im Bus sitzt und die Welt an sich vorbeiziehen lässt, versprüht der Song mitsamt wabernden und krächzenden Orgelsounds seinen Reiz. Wer möchte, verliert hier sein Zeitgefühl, sein Gespür für den Raum, es ist ein Trip ins Ungewisse, in eine farbenfrohe, aber verworrene, schemenhafte Zukunft.
Wer sich aber nicht so in diese Art von Musik fallen lassen kann, der erlebt endlose, zähe Soundflächen, repetitive Gitarrenfiguren und etwas Dynamik, die nur knapp ausreicht, den Hörer bei Laune zu halten. Wenn das überhaupt möglich ist.
Da ich - je nach Umstand - zu beiden Gruppen gehöre, finde ich eine Notengebung hier nicht nur schwierig, sondern schlicht unangemessen. Es gibt sicher Tage und Momente, bei denen ich genau diese Musik brauche und mindestens ebenso viele Tage, wo ich "Further" nicht ertragen kann. Wer zumindest ab und zu Bock auf einen instrumentalen Spacetrip hat, der sollte sich allerdings MONOMYTH nicht entgehen lassen.
- Redakteur:
- Peter Kubaschk