MONOZID - Say Hello To Artificial Grey
Mehr über Monozid
- Genre:
- Wave/Punk
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Major Label
- Release:
- 02.06.2009
- Let's Shake Hands And Wonder
- Soundtrack zur Frisur
- Stanislawa Popielska
- Property And Satisfaction
- Supergrau
- Alles muss fallen
- The Shape Of Us To Come
- Waiting For The Circus
- Noieses In The Neighbourhood
- Zum Beispiel gestern
- Du bist mein Mann, Sabrina
- XY
Frischfleischlieferung im Wave-Punk-Bereich.
Aufpassen, hier kommt nun eine kleine Lektion in Sachen Musikgeschäft: während vor einer Dekade erst das Album und dann der Ruhm kam, so sieht die Sache jetzt eher anders aus. Mehr und mehr Bands basteln an ihrer eigenen Karriere und haben sich mit Hilfe von MySpace oder ausgiebigem Touren bereits eine treue Fangemeinde erspielt, bevor dann ein Label die Newcomer unter seine Fittiche nimmt. So auch geschehen mit MONOZID aus Leipzig, die bereits mit THE HOLY KISS in Frankreich und Spanien touren durften, und nun nach zwei EPs endlich ihr Debüt in den Läden stehen haben.
"Say Hello To Artificial Grey" heißt die Scheibe, und darauf zu finden ist ein dreckiges Dutzend an Liedern, die man am besten als Wavepunk beschreiben kann. Gesungen wird teilweise auf Englisch, teilweise auf Deutsch, auch wenn Bassist Daniel, der sich auch für die deutschsprachigen Vokals verantwortlich zeigte, mittlerweile die Band verlassen hat und somit nur noch Franz und seine Stimmbänder bleiben. Die reichen aber auch völlig aus, denn obwohl der Gute hier und da etwas arg emo - sprich: unemotional und gelangweilt - daherkommt setzt genau diese vermeindliche Gleichgültigkeit feine Nuancen in der durchaus ansprechenden Musik. Hier und da lässt die Produktion noch etwas zu wünschen übrig, denn bei manchen Liedern tritt der Gesang so stark in den Hintergrund, dass der Text unverständlich bleibt. Und das ist wirklich schade, immerhin beweisen die Jungs bereits durch Songtitel wie 'Du bist mein Mann, Sabrina' oder 'Soundtrack zur Frisur', dass sie nicht alles so ernst sehen. Experimentierfreudig sind die Leipziger obendrein, so dass es auch atmosphärische Instrumentalstücke gibt ('Stanislawa Popielska') und auch sonst immer wieder Elemente aus anderen Genres wie zum Beispiel dem Classic Rock oder dem Funk gekonnt in die Kompositionen eingewoben werden.
Auch wenn es, was das Songwriting betrifft, defitiv noch Ausbaufähigkeiten gibt, so können MONOZID dennoch ein überzeugendes Erstlingswerk abliefern, das neben dem Opener 'Let's Shake Hands And Wonder' noch einige andere richtige gute Tracks beeinhaltet und insgesamt sehr solide daherkommt. Der 80er-Jahre-Einfluss ist ständig allgegenwärtig und trotzdem schafft man es, mit dem Silberling nicht in der Vergangenheit zu dümpeln, sondern dank einer Monsterportion Eigenständigkeit einen großen Schub nach vorne zu vollziehen. Und übrigens: auch alle LP-Fanatiker müssen nicht verzweifeln, denn dank SM Musik ist "Say Hello To Artificial Grey" auch als Vinyl erhältlich.
Anspieltipps: Let's Shake Hands And Wonder, Waiting For The Circus, Supergrau
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel