MONSTER MAGNET - Monolithic Baby!
Mehr über Monster Magnet
- Genre:
- Rock
- Label:
- Steamhammer/SPV
- Release:
- 16.02.2004
- Slut Machine
- Supercruel
- On The Verge
- Unbroken (Hotel Baby)
- Radiation Day
- Monolithic
- The Right Stuff
- There`s No Way Out Of Here
- Master Of Light
- Too Bad
- Ultimate Everything
- CNN War Theme
Im Prinzip müsste man MONSTER MAGNETs sechstes Album radikal ablehnen, denn das, was es ist und ebenso vorgibt zu sein, ist nichts anderes als das, was wir sehen (oder besser hören) wollen und was die Fans nach dem eher Flower-Power-getriebenen, relaxten "God Says No" erwarten: Eine viel zu klassische Rockplatte, die ganz knapp vor der Grenze zur Parodie angesiedelt ist, die loslegt mit schnellen Songs, harten Gitarren und starken Hooks und dabei so tut, als hätte es das letzte Album, oder überhaupt irgendwelche Alben zuvor nie gegeben. Die Songs kannte man dabei alle irgendwie schon vorher. Und dennoch ist es hier schwer, diese Gegenargumente auf Dauer zu erhalten, denn Dave Wyndorf hätte dieses Album mit Sicherheit nicht in der Form auf den Markt geworfen, wenn er nicht wüsste, dass es eben genau so perfekt arrangiert ist, dass man es schwerlich hassen kann. Dazu macht es nämlich, und das ist seine große Stärke, schlicht und einfach viel zu viel Spaß.
Eine Kopfgeburt, die mit dem Bauch gehört werden muss, gewissermaßen. Wie die erste Single 'Unbroken (Hotel Baby)', dieser schmierigen Rock-Bastard, der sich als Stadion-Glam-Popper verkleidet hat (oder umgekehrt) und den Geist des noch lebenden Axl Rose auf theatralische Art und Weise beschwört. Oder 'Slut Machine', welches locker den Preis als typischster MONSTER MAGNET-Track gewinnen würde, wenn MONSTER MAGNET nicht ausschließlich 'typische' Tracks produzieren würden. Dazu kommen zwei Coverversionen, die eigentlich archetypisch für die Genese dieser Band stehen könnten und dazu passend auch so klingen, als ob sie eben nicht von HAWKWIND-Sänger Robert Calvert ('The Right Stuff') bzw. PINK FLOYDs David Gilmour ('Theres No Way Out Of Here') stammen würden, sondern von Dave Wyndorf himself.
"Monolithic Baby" ist vollgestopft mit starken Songs, und zeigt auch gern seine Muskeln. Das grandiose 'CNN War Theme' (teilweise auch 'Master Of Light' und 'Ultimate Everything') beschwören dann am Ende noch mal den Space Rock, wabern mit psychedelischen Instrumentalpassagen unter fließenden Riffs im Lava-Lampen-Licht vor sich hin und beweisen letztendlich, wenn auch nur partiell, dass diese Band auch anders könnte. Sie will eben nicht.
Eigentlich 'Too Bad', dass es ausgerechnet die in vielen engstirnigen Köpfen schon längst abgehakten MONSTER MAGNET sind, die diese tolle Platte machen, die einerseits die Kraft von "Powertrip" mit einer gewissen Portion Reife verbindet und gleichzeitig das siebziger Rockflair von der zu hippie-esken Platte "God Says No" auf ein Album hinüberrettet, das im Prinzip mehr MONSTER MAGNET als je zuvor rüberbringt und gleichzeitig einiges an richtig hitverdächtigen Songs zu bieten hat. Andererseits muss man sich auch im klaren darüber sein, dass es sich hier gewissermaßen um die MANOWAR des Rock'n'Roll handelt.
In der Form ist diese Band auf jeden Fall (neben dem ebenfalls mit tausenden von Klischees hantierenden KID ROCK) der perfekte amerikanische Rockact, auch wenn sie, ähnlich wie KORN, kaum mehr als ein einziges Selbstzitat ist und sein will. Aber auch selbige haben aus genau dieser Situation eine Tugend gemacht, und genau wie "Take A Look in The Mirror" macht "Monolithic Baby!" einfach viel zu viel Spaß und, noch simpler gesprochen, knallt viel zu sehr, um eine ernsthafte Hinterfragung durchzuführen. Hellyeah.
Anspieltipps: Unbroken (Hotel Baby); There's No Way Out Of Here; CNN War Theme
- Redakteur:
- Sebastian Baumer