MONTGOMERY, MONTE - Live - At Workplay
Mehr über Montgomery, Monte
- Genre:
- Rock
- Label:
- Provogue Records
- Release:
- 14.03.2008
- 1st And Repair
- Lets Go
- Shock
- Wishing Well
- All On Me
- Come Away
- Splitsville
- Back To The Country
- How The Story Goes
- The Book
- Bringing Me Down
MONTE MONTGOMERY gehört zu denjenigen Performern, der der aufstrebenden amerikanischen Jam-Rock-Szene erhobenen Hauptes den Stinkefinger zeigt, eigentlich aber genau die Zutaten auffährt, die ein zünftiges Jam-Gebräu erst so richtig schmackhaft macht. Widersinnig? Keinesfalls, denn während an anderer Stelle zumeist die Instrumente den Ton angeben, lässt Mr. MONTGOMERY seine ZUhörer auch an seiner wunderschönen Stimme teilhaben, bringt sie in eine herrliche Symbiose mit seinem melodischen Spiel an der Akustischen und zaubert zwischen verspieltem Blues, balladeskem Hardrock und groovigen Tracks so ziemlich alles hervor, was das geneigte Ohr gerne hören möchte. Nicht schlecht, Herr Specht!
Auf seinem neuen Live-Album gibt der gute Herr, der in den Staaten bereits als Semi-Legende angepriesen wird, auch hierzulande sein erstes lebhaftes Stelldichein und gewährt den aufgeschlossenen Hörern einen repräsentativen Überblick über seine bisherigen Arbeiten. Dabei stellt er jedoch sofort eines klar: Erlaubt ist nur, was auch relaxt klingt und den gezwungenen Schemen der progressiven Musik trotz - und alleine deswegen kommt dem guten MONTE verdientermaßen auch der Status der Ausnahmeerscheinung zu. Nichtsdestotrotz lässt er jedoch von Zeit zu Zeit die Muskeln spielen und zeigt sich durch und druch verspielt, so etwa in 'All On Me', in dem er das Solo mit permanenten Improvisationen über die 10-Minuten-Marke drückt, ohne sich selbst ständig zu imitieren. Lediglich im überlangen Abschlusssong 'Bringing Me Down' schlägt er ein wenig über die Stränge und fügt dem balladesken Beginn einige selbstverliebte Arrangements hinzu, die das Stück immerhin zum viertelstündigen Rausschmeißer machen. Hier hätte die Würze zweifelsohne in der Kürze gelegen.
Andererseits: Der versierte Gitarrist bietet in erster Linie leicht verdauliche Kost, angefangen beim coolen 'Shock' und dem straighten 'Lets Go' bis hin zum mitreißenden 'Splitsville' und der Balladen-Sammlung im Schlussdrittel. MONTGOMERY verdient sich in diesen Stücken definitiv den Ruf des songdienlichen Komponisten, der auch live weiß, wie er sein Publikum ohne langatmige Interludien bei Laune hält, dabei aber dennoch sein Genie an den sechs Saiten ausleben kann. Und genau dies macht ihn schlussendlich auch sicher zu einem der Hoffnungsträger der klassischen Gitarren-Rockmusik, der er mit "Live - At Workplay" ein packendes Live-Album mit ebenso packenden Songs schenkt. Auch wenn der Mann in unseren Breitengraden noch ein Unbekannter ist: Reinhören sollten Fans der Szene auf jeden Fall einmal!
Anspieltipps: Shock, Splitsville, The Book
- Redakteur:
- Björn Backes