MOODRAS - Had No Choice
Mehr über Moodras
- Genre:
- Jam Rock
- Hollywood
- Every Day
- Red Hair & Green Eyes
- Turn Off The Light
- Keep On Growing
- Had No Choice
- Calling You Out
"Had No Choice"? Das möchte man beim Anblick des Artworks zunächst mal stark bezweifeln. Und ich muss gestehen, dass die handgepinselte, meditierende Kuh auf dem Cover schlimmste Befürchtungen in mir aufkommen ließ. Wie sollte eine Band klingen, die in 'nem sauber abspacenden Paarhufer die optische Entsprechung ihrer Musik vermutet? Das Ergebnis konnte eigentlich nur schlimm sein. Aber die Jungs von MOODRAS nehmen sich gottlob nicht ernst, haben auch in ihren Texten einige humorige Passagen untergebracht und machen musikalisch eine recht gute Figur. Man muss allerdings konstatieren, dass die mit zwei Drummern (!) anrückenden New Yorker musikalisch für die überwiegende Mehrheit der POWERMETAL.de-Leserschaft absolut uninteressant sein dürften, da sie zu der in den Staaten nicht gerade kleinen Jam-(Rock-)Szene zu zählen sind. Und wer bei der Nennung von GRATEFUL DEAD und Bob Dylan sowie von Musikstilen wie Jazz und Blues Ausschlag bekommt, sollte den Bandnamen MOODRAS ganz schnell vergessen. Dass die Damen und Herren mit diesem Sound emsig durch die verrauchten Bars der Ostküstenmetropole tingeln, überrascht mich überhaupt nicht, denn genau dort kann ich mir die sehr relaxten, mit einigen Impro-Parts angereicherten Songs wunderbar vorstellen.
Beim aufmerksamen Zuhören im stillen Kämmerlein überzeugen vor allem das hübsch swingende und mit einem schönen, mehrstimmig gesungenen Refrain aufwartende 'Red Hair & Green Eyes', die sehr gute Coverversion der DEREK AND THE DOMINOS-Nummer 'Keep On Growing' sowie der an DIRE STRAITS erinnernde Titeltrack.
Letztlich braucht es für den Genuss des MOODRAS-Sounds definitiv die richtige Stimmung. Deshalb schwankte meine Meinung zu "Had No Choice" auch tagesformabhängig zwischen "total belanglos" und "nett". Und für Leute, die keine zwei Minuten still sitzen können, dürfte die Scheibe sicherlich die Hölle sein; als musikalische Hintergrundberieselung beim Lesen eines guten Buchs kann man den Longplayer nichtsdestotrotz durchaus verwenden.
Anspieltipps: Red Hair & Green Eyes, Had No Choice
- Redakteur:
- Oliver Schneider