MOON - Lucifer's Horn
Mehr über Moon
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Witching Hour Productions
- Release:
- 15.09.2010
- Summoning Of Natan
- Lucifer's Horns
- Torches Begin To Burn
- Confined In Heaven
- Zwiastowanie Ognia
- The Book Of Fire
- Night Of The Serpent
- The Semen Of Ye Old One
- Czarny Horyzont
- Summoning Of Demons
- Daemon's Heart
Alte Liebe rostet nicht!
Als die polnische Szene-Ikone Cezar vor gut anderthalb Dekaden sein Black-Metal-Projekt MOON ins Leben rief, hatte er eigentlich nur ein Album vorgesehen, um sich hierbei ein wenig von seiner eigentlichen Kapelle CHRIST AGONY zu lösen. Konsequenterweise wurde die Band dann auch vor Ende des vergangenen Jahrtausends zu den Akten gelegt und der Fokus wieder voll und ganz auf das eigentliche Hauptprojekt gelegt. Eine Dekade später folgt nun ziemlich überraschend "Lucifer's Horns", unangkündigt und effektiver als erwartet. Sollen MOON also die zuletzt schwächelnden CHRIST AGONY ablösen?
Die Antwort lautet sicherlich nein, obschon die Ähnlichkeiten zwischen "Lucifer's Horn" und den ersten Gehversuchen der Parallel-Combo definitiv nicht zu verleugnen sind. Inzwischen hat sich Cezar allerdings größtenteils auf den Death Metal beschränkt und erweitert diesen lediglich durch den finsteren Gitarrensound und die räudigen Vocals. Darüber hinaus ist die polnische Truppe heuer enorm technisch unterwegs, so dass die Querverweise zu VADER in den ersten drei Songs von "Lucifer's Horns" eher zufällig anmuten. Sollte man jedenfalls glauben...
Und dennoch ist es die landeseigene Legende, die in vielen Passagen durchschimmert, zumindest wenn MOON mal den Blasthammer auspacken und sich von einigen fetten Midtempo-Grooves in höheere Temporegionen kicken lassen. 'Torches Begin To Burn' entpuppt sich hier frühzeitig als Vorzeige-Track, 'The Book Of Fire' als prägnantestes schwarzmetallisches Äquivalent. Hin und wieder wähnt man sich auch in einem DECAPITATED-Release, gerade wenn die Rhythmen so häufig wechseln wie im schnellen 'Night Of The Serpent' oder im brutalen 'Czarny Horyzont'. Und mit 'Summoning The Demons' und 'The Semen Of Ye Old One' - um den Reigen zu komplettieren - könnte man sich als BEHEMOTH-Liebhaber nichts sehnlicher wünsschen als eine Fortsetzung des hier eingeschlagenen musikalischen Konzepts.
Unterm Strich ist das Comeback daher nicht nur überaus gut gelungen, sondern wirft auch gleich die Frage auf, warum Cezar so lange hinterm Berg gehalten hat, wo er mit dieser Truppe doch so einiges bewerkstelligen kann. "Lucifer's Horn" ist einer der stärksten extremen Releases im laufenden Jahr, technisch sogar die absolute Spitze, kompositorisch derweil tadellos. Genießer der schwarz getränkten Todesblei-Kunst dürfen sich jetzt zurücklehnen und den Nacken noch kurz auf die bevorstehende Attacke vorbereiten. Sobald diese Platte nämlich angelaufen ist, gibt es für die Muskulatur so schnell keine Entspannung mehr!
Anspieltipps: Torches Begin To Burn, Zwiastowanie Ognia, Summoning Of Demons
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes