MOONKILL - MoonKill
Mehr über MoonKill
- Genre:
- Garage Punk / Rock'n'Roll
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 24.05.2024
- Dead Holiday
- Ranger Danger Pt. 1
- Ranger Danger Pt. 2
- Chainsaw Bathroom Sex
- Murderhouse
- Full Stop
- Ghost Town
- Long Line To Hell
- Rabbit's Foot
- Friend Or Foe
Guter Retro-Punk-Trip zu den DANZIG-Anfangstagen.
Als Texas Punk bezeichnet das Quartett MOONKILL den eigenen Output und ich muss mich doch fragen, was man darunter genau verstehen soll. Nun, das Debütalbum "MoonKill", das zwei Jahre nach der zufälligen Bandgründung bei einer zwanglosen Jam-Session im Jahr 2022 erscheint und auf die Kurzrille "The Kong Sessions EP" folgt, wird uns mit insgesamt zehn Songs Antworten liefern. Und natürlich versucht sich auch der beiliegende Pressetext an einer groben Einordnung und bezeichnet die Amerikaner mal überhaupt nicht großspurig als Mischung aus den Kollegen MISFITS und dem DANZIG-Frühwerk. Wenn da mal nicht ein paar große Namen in den Ring geworfen werden.
Doch so weit entfernt liegt man mit dieser groben Absteckung der musikalischen Grenzen dann tatsächlich nicht, denn schon der Opener 'Dead Holiday' klingt wirklich so, als hätte man das DANZIG-Debüt mit einer minimalen Prise MISFITS-DNA angereichert und noch eine gute Portion schwedischer Rock'n'Roll-Kantigkeit hinzugegeben, die mich teilweise sogar an Rocker wie THE HIVES erinnert. Dazu kommt eine dezent psychedelische Schlagseite, die der Nummer eine interessante Note verpasst und mich durchaus aufhorchen lässt. Und auch das 'Ranger Danger'-Doppelpack, das der Eröffnungsnummer folgt, überzeugt mit cool-kauzigem Gesang, ordentlichem Tempo und insgesamt guter und kurzweiliger Unterhaltung.
In der Folge beschleicht mich dann aber doch eine gewisse Portion Langeweile, denn das Rezept aus treibenden Drums, stoischem Bass und fuzzigen Gitarren, auf deren Fundamt die meist eher gebellten Gesangspassagen thronen, wird über die Spielzeit hinweg stur durchgezogen, was mich die Abwechslung schmerzlich vermissen lässt. Gerade das mit fünf Minuten sehr lange 'Murderhouse' reitet in meinen Ohren zu lange auf den gleichen Grundideen herum und entpuppt sich als wahrer Durchhänger, während auch 'Friend Or Foe' zum Abschluss wenig spannende Hooks im Angebot hat. Glücklichweise gibt es aber auch durchaus noch ein paar Höhepunkte zu vermelden, bei denen sich vor allem 'Chainsaw Bathroom Sex' und das locker groovende 'Rabbit's Foot' als Anspieltipps aufdrängen.
Insgesamt erreicht MOONKILL dann damit auch vielleicht das, was die Band den Zuhörern und Zuhörerinnen vermitteln möchte: Gute kurzweilige Retro-Proto-Punk-Unterhaltung mit leicht morbiden Party-Vibes. Für mich fehlen am Ende im Vergleich zu den Originalen und Vorbildern die ganz großen Songs, die man einfach nicht mehr vergisst, aber wenn ihr diesen Sound liebt und vermisst, dürfte euch "MoonKill" ein paar durchaus unterhaltsame Stunden bescheren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs