MOON INCARNATE - Hymns To The Moon
Mehr über Moon Incarnate
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Iron Bonehead
- Release:
- 22.03.2024
- Hymn To The Moon (Introduction)
- The Tempest
- A Knight's Death
- Nemesis
- A Graveyard In My Soul
- Minotaur
- The Kraken
Eine tolle Huldigung an den frühen britischen Death/Doom.
Die Legenden aus dem Peaceville-Rooster sind der Antrieb für MOON INCARNATE - und dazu steht die Band auch vor dem Release ihres Debütalbums "Hymns To The Moon". Angetrieben von den frühen Werken solcher Acts wie MY DYING BRIDE, ANATHEMA und (mit Abstrichen) PARADISE LOST erinnert die Truppe aus Nordrhein-Westfalen an den Sound der frühen 1990er, der sich im Laufe der Zeit kontinuierlich weiter verflüchtigt hat und in der heutigen Düster-Szene kaum noch Anwendung findet; außer eben bei den zuerst genannten Briten, die inzwischen aber auch nicht mehr allzu häufig in Erscheinung treten.
"Hymns To The Moon" schafft es allerdings sehr gut, die Stimmung jener Zeit zu reproduzieren, ohne sich dabei inhaltlich zu stark an die genannten Acts anzulehnen. Vor allem die ersten Werke von ANATHEMA scheinen es dem Duo angetan zu haben, denn in Sachen Gitarrensound und Atmosphäre ist man relativ nah an den ersten beiden Releases der Cavanagh-Brüder. Gleichzeitig packt MOON INCARNATE aber auch einige epische Fragmente in die Sounds und würzt den feinen Mix aus Death Metal und Doom immer wieder mit melodischen Einschüben, von denen man vor allem in der zweiten Hälfte des neuen Werkes nicht genug bekommen kann. Nummern wie 'Minotaur' und der eher straighte Rausschmeißer 'The Kraken' sind auf jeden Fall Highlights, die man als Verfechter der damaligen Peaceville-Releases nicht von der Bettkante stoßen wird. Aber auch das richtig starke 'Nemesis' punktet mit feinen verschleppten Melodien in einer angenehm düsteren Atmosphäre und schlägt die Brücke gekonnt zu den offenkundigen Einflüssen.
Die Authentizität ist derweil aber definitiv gegeben, dafür sorgt schließlich die wunderbare Retro-Produktion, die tatsächlich so klingt, als sei "Hymns To The Moon" in dieser Zeit entstanden. Auch die eher meinimalistisch gehaltenen Gitarren sprechen eine Sprache, deren markanten Dialekt man mittlerweile fast schon verlernt hat, gerne aber wieder in den Sprachschatz aufnehmen möchte. Nun kann man sicherlich sagen, dass das Debüt von MOON INCARNATE ein inoffizieller Tribut an diese glorreiche Zeit und die einstigen Protagonisten ist. Doch entsscheidend ist, dass die beiden Musiker hinter dem Projekt hier nicht offensichtlich kopieren, sondern ihre Inspiration aus den Frühwerken der aufgeführten Acts ziehen und daraus ein eigenes Süppchen kochen. Dieses ist nicht nur enorm düster, sondern auch richtig schmackhaft. Gut gemacht!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes