MOONAADEM - Moonaadem
Mehr über Moonaadem
- Genre:
- (Avantgarde) Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.06.2017
- Multivers
- Pleine Lune
- Malaise Astral
- Désillusion
- Désolation Et Folie Noire
- D'une Existence Mourante
- Marche Fùnebre Pour La Mort De La Terre
Gewagter Spagat zwischen Avantgarde und Black Metal
Es ist sicherlich keine sonderlich gewagte Behauptung, dass Marwan Antonios seine klanglichen Visionen nicht widerstandslos in den Orbit schießen kann. Der Musiker aus dem Libanon, der zuvor bei BLACK FOLLY seine Ideen vorstellte, dürfte in seiner Heimat nicht gerade Ansehen dafür erfahren, dass er sich seit Jahren dem Black Metal verschrieben hat, hat sich aber dennoch nicht davon abbringen lassen, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und seine Umwelt immer wieder mit neuen experimentellen Klängen zu begeistern.
Nun also folgt MOONAADEM, das neue Soloprojekt des umtriebigen Künstlers, und einmal mehr stellt er seine Hörerschaft vor einie rätselhafte Herausforderung, die vor allem im hinteren Teil des selbst betitelten Debüts viele Fragezeichen aufwirft. Startet "Moonaadem" nämlich noch relativ schlüssig und bringt die Mischung aus aggressivem Black Metal und melancholischen, geradezu depressiven Kontraparts noch wunderbar in eine Balance, entwickelt sich das Album später dann zu einer ziemlich gewagten Reise durch Ambient-Gebilde und avantgardistisch-vertrackte Akustikpassagen, die irgendwann ihre Griffigkeit verlieren und insgesamt auch einen zu starken Kontrast zu den durchaus überzeugenden Momenten abgeben, die man in 'Multivers' und 'Malaise Astral' erlebt. "Moonaadem" verliert ab einem gewissen Augenblick das Gleichgewicht und auch seinen Strang, verliert sich in der Experimentierfreude und gelangt an den Punkt, wo die Ansprüche über die Realität siegen.
Was nun jedoch allzu kritisch klingt, ist letztendlich nur auf die letzten beiden Stücke des MOONAADEM-Debüts bezogen, die einen eigentlich hervorragenden Gesamteindruck ein wenig schmälern. Nichtsdestotrotz verdient dieser mutige Musiker Gehör und Respekt für sein Schaffen - und zwar auch für die Kompositionen, die er nun unter neuem Namen veröffentlicht!
Anspieltipps: Multivers, Malaise Astral
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes