MOONLOOP - Devocean
Mehr über Moonloop
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Listenable (Edel)
- Release:
- 23.03.2017
- Megalodon
- Zeal
- Gallery of Diminished Nightmares
- Expired Kings
- Medusa
- Oceans
- Interglacial
- Origin
Schrittweise Emanzipation.
Oftmals deutet der Bandname an, wie die Musik dahinter klingt. Im Fall von MOONLOOP ist es also naheliegend, eine Nähe zum Prog zu suchen, hat sich die spanische Band doch nach der gleichnamigen EP PORCUPINE TREEs benannt. "Devocean" ist nach dem 2012 erschienen Debüt "Deeply From the Earth" das zweite Album, auf dem sich das Quartett nun spürbar vom übergroßen OPETH-Schatten befreit, der über dem älteren Material schwebte.
Progressive Death Metal ist mitnichten ein leichtes Pflaster, sondern es gehen regelmäßig die Bands baden, die überambitioniert zu Werke gehen, eigentlich aber nicht einmal eine stinknormale Death-Metal-Nummer gut komponieren können. Das ist bei MOONLOOP definitiv anders. Es dauert nicht lange, bis mich die Spanier auf ihrer Seite haben. 'Zeal' ist ein ganz wunderbarer Song, der um Längen besser klingt, als die etwas muffige Schweden-Trittbrettfahrt auf dem ersten Album. Ganz unkompliziert reichert das Vierergespann ihren modernen Death Metal mit GOJIRA-Touch durch eben jene Elemente an, die OPETH-Fans seit jeher mögen. Der Wechsel von cleanen Vocals und Krümmelmonster-Vollbedienung gehört dazu, ebenso die Unberechenbarkeit, die bei OPETH aber mit den Jahren etwas flöten ging.
Wie man in diesem Metier die Wiederholung vermeidet, zeigt schließlich 'Medusa' mit etlichen Baustellen, die abgeklappert werden. Auf 60 Minuten die immergleiche Leier zu bemühen, wäre natürlich ziemlich öde, vor allem wenn die Etikettierung "Progressive" suggerieren soll, es hier mit einer ganz begabten Truppe zu tun zu haben. Insofern macht MOONLOOP alles richtig, denn die Aufmerksamkeit lässt so schnell nicht nach.
Wenn "Devocean" noch etwas fehlt, dann ist das die Erhabenheit, mit der die schwedischen Vorbilder ihren eigenen Weg gegangen sind. Die acht Songs sind gut, aber nicht "ich habe nach dem ersten Hören 'nen nassen Schlüpper"-gut. Dass MOONLOOP da noch hinkommen kann, zweifle ich trotz der 17-jährigen Historie der Band nicht an. Manchmal darf gut Ding auch Weile haben.
Anspieltipps: Zeal, Oceans
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Nils Macher