MOONLYGHT - Progressive Darkness
Mehr über Moonlyght
- Genre:
- Heavy Metal/Gothic
- Label:
- Escapi New Media
- Release:
- 24.05.2004
- Fantasy
- The Sceptic Traveller
- Ride On Ice Storms
- A Tale From A Fantastic Kingdom
- The Autumn`s Freezing Harmony
- From Honour To Nothingness
- Progressive Darkness
Was hätte ich darauf gewettet, dass MOONLYGHT eine skandinavische Band sind, denn der bunte Stilmix aus traditionellen Folkmelodien, diversen opulenten Keyboardarrangements, aggressiven Shouts, heroischen Gesängen und klassischen Metalriffs ließ zunächst darauf schließen, dass man es hier mit einer weiteren Wikingertruppe zu tun hat. Doch weit gefehlt, denn MOONLYGHT stammen aus Kanada und haben sich mit ihrem Debüt "Progressive Darkness" eine vollkommen eigenständige Nische eröffnet, die zum einen sehr innovativ aus den Boxen tönt und zum anderen beweist, dass die kanadische Metalszene nicht nur auf Bands wie EXCITER, RUSH und KATAKLYSM zu beschränken ist.
Eines hat man jedoch mit den genannten Gruppen gemeinsam, und das ist das hohe Niveau, auf dem dieses Quintett hier musiziert. Erstaunlich ist vor allem, dass MOONLYGHT sich trotz der meist überlangen Songs niemals in überflüssigen Spielereien verlieren und trotz der vielfältigen Klangelemente zu keiner Zeit den roten Faden verlieren. Im Gegenteil, obwohl man in sechs der insgesamt sieben Songs die Siebenminutenmarke überquert, sind die Kompositionen jederzeit schlüssig, teilweise sogar überaus eingängig. Verantwortlich hierfür sind in erster Linie die tollen Melodien, welche die einzelnen Stücken untermalen und dabei neben den üblichen Gitarrenparts auch von Geigen, Keyboards und einem Akkordeon getragen werden, welche den eigenständigen Klang dieser Gruppe weiterhin manifestieren.
Man mag nun vermuten, dass der Faktor Bombast im Gesamtsound von MOONLYGHT eine gewichtige Rolle spielt, jedoch ist dies lediglich dann der Fall, wenn die Keyboards etwas dominanter agieren, wie etwa beim zweiten Song `The Sceptic Traveller´, der aufgrund der drückenden Tastenklänge recht stark an CHILDREN OF BODOM zu "Hatebreeder"-Zeiten erinnert. Dies ist aber schlussendlich auch der einzige treffende Vergleich, welcher die Musik von MOONLYGHT näher beschreiben kann; ansonsten lässt sich das hier Dargebotene nur schwer kategorisieren.
Genau das ist es aber, was die Musik auf "Progressive Darkness" so spannend, ja einzigartig macht, denn von der ersten bis zur letzten Minute gelingt es den Kanadiern, den Hörer mitzureißen, sei es nun bei den emotionalen, ruhigen Akustikparts oder aber bei den aggressiveren Eruptionen. Auch der stellenweise verwendete Frauengesang, wie er zum Beispiel beim Opener `Fantasy´ zu finden ist, ist eine weitere ineterssante Facette, welche dieses Album zusätzlich bereichert und es so unheimlich empfehlenswert macht.
Nach und nach steigern sich MOONLYGHT in ein Wechselbad der Gefühle, welches vor Intensität und Tiefgang nur so strotzt und schließlich im vielseitigen Titelstück einen genialen abschließenden Höhepunkt findet.
Mit diesem Album sollten es dem kanadischen Quintett zweifelsohne gelingen, für größeres Aufsehen zu sorgen, nicht zuletzt, weil es nur wenigen Bands gelingt, auf einem Debüt dermaßen reif und dennoch so eigenständig zu klingen, wie es bei "Progressive Darkness" der Fall ist. Hier musiziert eine Truppe, von der wir sicherlich noch einiges erwarten dürfen. Doch bis dahin sollten sich alle Leute, die sowohl traditionelle als auch heftigere Klänge mögen, mit diesem erstklassigen Album begnügen, welches unter Garantie für einige tolle Stunden unterm heimischen Kopfhörer sorgen wird. Versprochen!
Anspieltipps: Fantasy, A Tale From A Fantastic Kingdom, Progressive Darkness
- Redakteur:
- Björn Backes