MOONSORROW - Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2011
Mehr über Moonsorrow
- Genre:
- Epic Pagan Metal
- ∅-Note:
- 9.25
- Label:
- Drakkar (Sony Music)
- Release:
- 25.02.2011
- Tähdetön
- Hävitetty
- Muinaiset
- Murhan Synty
- Huuto
- Kuolleile
- Kuolleiden Maa
<p class="MsoNormal">Als Schatten wandern wir im Land der Toten.</p>
16 Jahre MOONSORROW und "Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa" beinhaltet wahrhaftig die ersten Songs, die ich von diesen Ausnahmemusikern höre. Unfassbar, aber wahr, die Finnen gingen bis vor einigen Wochen noch spurlos an mir vorbei. Anno 2010 ist es nun auch um mich geschehen und so lasse ich zum ersten Mal eine knapp einstündige, dunkle Aura auf mich wirken, die ich bis dato nur selten habe hören können.
Auf dieser Scheibe, die stets zwischen den verschiedensten Genres hin- und herfliegt, wird auf eindrucksvolle und effektvolle Art der Untergang der kompletten Welt thematisiert. In Anbetracht des Konzeptes bietet sich hier Imponierendes: Den Anfang macht 'Tähdetön', das schon beinahe Black-Metal-Anleihen aufweisen kann. Düstere Chöre und eine pechschwarze Gesamtaura läuten die Apokalypse ein. Shouter Ville Sorvali glänzt mit vielschichtigen und variablen Vocals, können sie dem finsternen Mantel des Openers doch die Krone aufsetzen.
'Muinaiset' kommt dagegen etwas eingängiger und epischer daher. Die Melodie, sowie das kräftige Riff in den ersten Minuten des Songs, sind herausragend und galoppieren durch das komplette Epos. Beim folgenden 'Huuto' setzen die Finnen ihrem Facettenreichtum noch einen drauf: Mit der Leichtigkeit einer Feder und einer beinahe schon fröhlichen Wirkung verrinnen die knapp 16 Minuten wie im Fluge, können das düstere Konzept zum Ende hin dennoch verdeutlichen. Zum großen Finale setzt 'Kuolleiden Maa' an: In diesem Monument, das sicherlich zur Sternstunde der Band zählt, verknüpfen die Finnen alle Facetten des hiesigen Unterfangens. Die eh schon bestehende Gänsehaut wird hier noch einmal getoppt, wodurch diese knappe viertel Stunde wohl am besten zu jenem schlichten, aber wirkungsvollen Coverartwork passt.
Die vier eigentlichen Stücke des Albums, die allesamt jenseits der zehn Minuten Marke angesiedelt sind, werden von insgesamt drei kurzen Stimmungsmomenten unterbrochen. So gönnen sie dem Hörer eine kleine Verschnaufpause und halten das Spannungslevel zunehmend hoch.
Die große Stärke liegt sicherlich in den Melodien, die sich nach und nach immer tiefer einbohren und die Stücke erst so ausgereift wirken lassen. So unterschiedlich diese auch sein mögen, bauen sie doch aufeinander auf und bereiten enormes Hörvergnügen.
Das Album, oder besser gesagt, die komplette Truppe, sollte an Niemandem vorübergehen, der auch nur den kleinsten Wert auf Details, Atmosphäre und künstlerische Darbietung legt.
Mit "Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa" haben MOONSORROW nun endlich das Zepter errungen. Ich bereue es zutiefst, mich nicht schon früher um diese Instrumentalgötter gekümmert zu haben. Besser spät als nie erfahre ich somit die Klasse und Reife des finnischen Quintetts. Ein stimmungsgeladenes, bemerkenswertes Werk, das mit all seiner Dunkelheit über uns hinein bricht.
Anspieltipp: Kuolleiden Maa
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp