MOORE, VINNIE - Double Exposure
Mehr über Moore, Vinnie
- Genre:
- (Blues) Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Mind's Eye Music
- Release:
- 25.11.2022
- Vertical Horizon
- Rise
- Still Waters Run Deep
- Paid My Dues
- River Flow
- Hummingbird
- Astro Man
- Breaking Through
- In Too Deep
- Rocket
- One Day
- Southern Highway
Erstmals nicht nur instrumental und gleich ein Volltreffer!
Der gute VINNIE MOORE ist ein wahrliches Arbeitstier, denn nicht nur dass der Saitenhexer die Gitarre für die Rock-Legenden UFO bedient, auch sein Solo-Katalog bekommt eigentlich alle zwei oder drei Jahre weiteren Zuwachs. Das insgesamt zehnte Album des Amerikaners hört dabei auf den Namen "Double Exposure" und folgt auf "Soul Shifter" aus dem Jahr 2020, das mich damals durchaus begeistern konnte. Gleichzeitig markiert der Langdreher aber auch ein Novum in Moores Solokarriere, denn erstmalig wird nicht nur instrumental gerockt, sondern ein großer Teil der Songs wartet auch mit Gesang auf!
Das Mikrofon übernehmen dabei Ed Terry (RAGE AND BEYOND, AMERICAN MAFIA), Keith Slack (MSG, MOTHER ROAD), Mike DiMeo (RIOT) und Brian Stephenson (OLD JAMES), die allesamt einen sehr soliden bis starken Job machen und dafür sorgen, dass "Double Exposure" für Nicht-Gitarristen durchaus zugänglicher wird. So ist etwa der Opener 'Vertical Horizon' ein cooler Rocker, der direkt ins Ohr geht und mit seinem dezenten Siebziger-Vibe ein erstes Highlight markiert. Noch besser gefällt mir sogar das folgende 'Rise' mit seinem beschwingten Chorus oder die cool groovende Ballade 'Still Waters Run Deep', die sogar eine ordentliche Portion Southern Rock in den ansonsten eher im klassischen Rock-Sektor beheimateten Sound einbringt. Trotz dieser Höhepunkte mausert sich das bluesige 'River Flow', das ebenfalls wieder einen dezentes Country-Flair versprüht, mit jedem weiteren Durchlauf zu meinem heimlichen Höhepunkt einer bis hierhin wirklich tollen Rock-Platte.
Übrigens müssen sich auch Freunde und Freundinnen von Moores Gitarren-Hexerei nicht grämen, denn gerade in der zweiten Häfte räumt sich der Bandkopf deutlich mehr Platz ein und geht auch wieder vermehrt instrumental zu Werke. So sind etwa 'Breaking Through' und 'In Too Deep' wahrliche Lehrstunden in Sachen melodischer und trotzdem handwerklich versierter Gitarrenarbeit, die überraschenderweise nicht minder eingängig ausfallen wie ihre mit Gesang versehenen Kollegen. Und auch für Fans von Gitarren-Legende JOE SATRIANI hat Herr Moore mit 'Rocket' einen herrlich abgedrehten, spacigen und groovigen Song im Gepäck, der sich auch so im Schaffen von Satch wunderbar gemacht hätte.
So bleibt für mich "Double Exposure" unter dem Strich wahrscheinlich das stärkste Album im Solo-Katalog des Amerikaners. Wo mir zuvor ab und zu bei der rein instrumentalen Herangehensweise die Widerhaken fehlten, hat der zehnte Langdreher dank der Aufteilung auf Nummern mit Gesang und instrumentaler Griffbrett-Akkrobatik eine wunderbare Balance, die mich auch nach mehreren Durchläufen noch immer an den heimischen Player fesselt. Ein Antesten ist daher diesmal auch nicht nur für Gitarristen und Gitarristinnen Pflicht, auch Fans klassischer Rockmusik könnten mit der Platte sehr glücklich werden.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs