MORBID SIN - Sins Of The Flesh
Mehr über Morbid Sin
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Stormspell Records
- Release:
- 23.03.2010
- New Revolution
- Crazy Alan
- The Outcast And The Savior
- Heaven Help Us
- Witch Window (Return To Salem)
- Child of Darkness (Child Of Light)
- Jesus Wept
- Beyond Wickedness
- Torn Apart
Bobby Lucas! Die Sirene strikes back.
Der eingefleischte Undergroundler wird schon gierig seine Finger nach "Sins Of The Flesh" lecken, denn immerhin handelt es sich um das bisher einzige Album der ersten Band von Sänger Bobby Lucas, dessen Organ später Alben von SEVEN WITCHES, EXHIBITION und zuletzt natürlich OVERLORDE veredelt hat. Das Album wurde bereits im Jahr 1989 aufgenommen, bis heute allerdings nicht veröffentlicht.
Einmal mehr haben sich Stormspell Records diesen Happen gesichert und so liegt uns dieses Scheibchen in üblicher Stormspell-Manier mit ordentlicher Aufmachung und klanglich sauber umgesetzt zur digitalen Abspielung vor. Und die Musik ist natürlich das, was man erhofft, ja erwartet hat: Mächtiger US Metal, der von fetten Riffs und der tollen Stimme von Bobby getragen wird. Wenn ihr "Return Of The Snow Giant" von OVERLORDE kennt und dessen schiere Power mögt, dann seid ihr hier an der richtigen Stelle gelandet, denn im Endeffekt ist Bobby, dessen Spitzname nicht ohne Grund "Leather Lungs" ist, niemals von dem Pfad seiner musikalischen Vision abgewichen. Die Parallelen zwischen den beiden Alben sind immens und eigentlich darf man sagen, dass es wie von ein und derselben Band klingt. Ist das schlimm? Natürlich nicht, denn diese Art von ungeschliffenem, in seiner Rohheit an frühe SAVATAGE erinnernden US Metal, spielen heuer nicht mehr sehr viele Bands.
Wer also ein echtes Faustgefühl spüren möchte, sollte nun nicht länger zögern und "Flesh Of The Sins" ordern, damit Nummern wie das wuchtige 'Jesus Wept', der schleppende Walzhammer 'Crazy Alan' oder das rasante 'Heaven Help Us' den Nachbarn das Fürchten lehren. Gerade beim letztgenannten Titel sollte man vorsichtshalber alle Gläser aus dem Raum entfernen, denn die Lederlunge zelebriert hier mit einer messerscharfen Präzision Sirenenlaute, die alle Glocken läuten lassen. Oder eben Glas zum Zersplittern bringt. Um die Gemüter zu besänftigen gibt es im direkten Anschluss mit 'Witch Window (Return To Salem)' eine beinahe psychedelische Nummer, die trotz ihrer siebenminütigen Länge völlig fasziniert. Und auch der abschließende Achtender 'Beyond Wickedness' stampft mit mächtigen Riffs aus der Anlage. So will ich meinen Metal! Die Luftgitarre im Anschlag, eine Stimme, die zum Angriff bläst und eine Rhythmusgruppe, die das Wort Dynamik nicht nur aus dem Duden kennt. Fett!
Äh, sagte ich "abschließend"? Falsch. Denn auf der aktuellen Veröffentlichung gibt es mit 'Torn Apart' noch einen Song aus dem Jahr 2006, der zwar vom Klang her etwas weniger voluminös ausfällt, der musikalisch natürlich ebenfalls keine Wünsche offen lässt. Rappelkiste Deluxe.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae