MORGARTEN - Cry Of The Lost
Mehr über Morgarten
- Genre:
- Folk Metal / Pagan Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Inner Wound Recordings
- Release:
- 18.06.2021
- Frères D'armes
- To Victory
- Tales Of My Lands
- First Blood
- Sons Of Darkness
- Oath Of Allegiance
- Peaceful Soul Of The Dying
- Die Or Fight
- Backed To A Flayed Tree
- Dawning Of The Reborn
- The Last Breath
- Meeting The Almighty
Neues Futter für Fans des Genres
Ich könnte dieses Review sehr kurz gestalten und direkt mit der Tür ins Haus fallen: Für Fans von ENSIFERUM & Co. spricht wenig dagegen, sich auch "Cry Of The Lost" zuzulegen. Auf leicht schwarzmetallischen Pfaden folgt man dem Protagonisten dieses Konzeptalbums durch seine Abenteuer und bekommt dabei genau die Art Songs geliefert, welche man sich bei diesem Genre vorstellt.
Es geht aber natürlich auch etwas ausführlicher: Die Jungs von MORGARTEN kommen aus der französischsprachigen Region in der Schweiz und haben sich nach der bekannten Schlacht aus dem Jahre 1315 benannt. Inhaltlich geht es dann direkt auch in diese historische Periode, in welcher die Schweiz sich gegen die Angriffe aus Österreich verteidigen musste. In diese Szenerie haben die Eidgenossen ihre Geschichte gepflanzt und man begleitet den fiktiven Schweizer Helden Arnold von Winkelried bei seinen Erlebnissen.
Traditionell für dieses Genre startet die Platte mit einem Intro, welches aber nicht, wie bei anderen Vertretern der Szene, unnötig in die Länge gezogen wird, sondern kurz und knackig bleibt. Gleichzeitig hinterlässt es auch einen leicht bitteren Beigeschmack, da es die einzige französischsprachige Nummer bleibt und ich mich frage, ob nicht weitere muttersprachliche Akzente der Geschichte auf Albumdistanz gut getan hätten. So verbleiben die restlichen 60 Minuten im gehobenen Schulenglisch und schaffen so die Voraussetzung, die entsprechende Geschichte auch ohne Nachschlagewerke nachvollziehen zu können.
Musikalisch bekommt man über die komplette Laufzeit eine Mixtur aus Black-Metal-Elementen und traditionellen, epischen Heavy-Metal-Melodien geboten, welche immer mal wieder durch Orchestrierungen (budgetbedingt natürlich aus der Konserve) und folkige Elemente aufgelockert werden. Das funktioniert durch die Bank ganz ordentlich, beim Album-Hit 'Tales Of My Lands' sogar richtig gut. Auch dass am Ende mit 'Meeting The Almighty' nochmal ein leicht längerer Track präsentiert wird, entspricht dem Einmaleins des Pagan-Metals. Der Gesang pendelt genretypisch zwischen ordentlichem Growling und - immer leicht schwächelnden - cleanen Chorpassagen.
So kann MORGARTEN der bekannten Szenerie zwar keine neuen Facetten hinzufügen, bewegt sich aber sehr sicher auf dem bekannten Terrain. Somit gibt es zwar für Hörer, welche bei Bands wie ENSIFERUM nicht bereits die Faust gen Himmel strecken, keinen Grund, sich "Cry Of The Lost" zu zulegen, für eben jene (und für viele andere) aber zwölf Gründe, um dem CD-Player auch mal eine Reise in die mittelalterliche Schweiz zu schenken.
Neben HAVAMALs "The Shadow Chapter" mit Sicherheit die aktuell stärkste Veröffentlichung aus diesem Bereich - und wenn man zukünftig noch mit muttersprachigen Songs dem Gleichklang etwas entflieht und die ein oder andere Melodie noch stärker ausarbeitet, dann kriegen in Zukunft auch die Flaggschiffe echte Konkurrenz.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal