MORNING AFTER - Beneath The Real
Mehr über Morning After
- Genre:
- New Metal
- Label:
- Black Lotus Records
- Release:
- 05.12.2003
- Free To Heal
- Day Of The Moon
- Heavy Waves
- Asthenia
- Hell In Heaven
- Beneath The Real
- Trains In Dust
- Burning Time
- Let Myself Flow
- Instability
- Outro
- (Answers)
"Beneath The Real" startet mit einem Big Bang: 'Free To Heal' vereint klassische Metal-Leadgitarren mit Gothic-Rock-/Black-Metal-Vocals und einem Refrain, der einfach kleben bleibt. MORNING AFTER, die Newcomerband aus Griechenland, die diesen Song performt, versteht sich selbst aber auch als New-Metal-Combo, was nach ein paar Tracks durchaus nachvollziehbar wird: Man nehme die pathetischen Melodien von FAITH NO MORE, Metal-Gitarren, ein paar Stakkato-Riffs und ein paar Grunzer hier und da, subtrahiere eine oder auch eineinhalb produktionstechnische Qualitätsstufen und hat eine ungefähre Vorstellung davon, wie MORNING AFTER klingen.
Im Folgenden stößt man dann allerdings durchaus auf unterschiedliche qualitative wie stilistische Ausrichtungen innerhalb des vorgegebenen Rahmens, auch wenn die grade mal ein Jahr alte, im kreativen Kern zweiköpfige Truppe im Gesamtkontext durchaus homogen zu Werke geht: 'Heavy Waves' wirkt fast schon wie Stadion-Rock mit BON JOVI-vs-HIM-Appeal und sorgt für Fußwipper, der Titeltrack geht etwas härter zur Sache, wohingegen das später folgende 'Trains in Dust' dann allerdings doch eher wieder auf Lokalbandniveau funktioniert.
Dazwischen allerdings, und das ist das wirklich Positive an MORNING AFTER, leben die Brüder Tasos und Melios Illiopoulus die Vision von ihrer Musik richtig konsequent aus, und haben wohl auch so etwas wie eine kleine musikalische Nische gefunden, in der sie ihre Band ansiedeln können, ohne wirkliche Probleme mit besseren Acts zu bekommen. Einzig die neuen MUSHROOMHEAD wären als vager Vergleichspunkt zu nennen, ansonsten hat das hier durchweg eine eigene Note, auch wenn es natürlich noch nicht zu hundert Prozent so funktioniert, wie es funktionieren könnte.
Die einzige wirkliche Gefahr, die den Jungs droht, ist der bereits erwähnte Stadionrock, der öfter als nur einmal hinter den Ecken und Windungen von "Beneath The Real" hervorlugt. Solange dieser aber zukünftig nicht überhand nimmt, ist er hier durchaus als verschönerndes Element zu betrachten und somit harmlos.
Fassen wir das Ganze zusammen: MORNING AFTER machen soliden, klassischen Hardrock/Metal mit Gothic-Touch und einigen wirklich spannenden Melodien, ahmen niemanden explizit nach, sondern ziehen ihr eigenes Ding durch und schaffen so ein Debüt, das mit einigen Abstrichen durchaus hörenswert ist. Wir könnten uns glücklich schätzen, wenn alle Newcomerbands so wären wie diese.
Anspieltipps: Heavy Waves; Hell In Heaven; Asthenia
- Redakteur:
- Sebastian Baumer