MORNING AFTER, THE - You Can't Hurt Steel
Mehr über Morning After, The
- Genre:
- Crossover
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Rising/SPV
- Release:
- 24.07.2009
- Metropolis
- Lost In Time
- Hell And High Water
- Glitter And Bombs
- Crush Kill Destroy
- In The Heart Of The Young
- Atlantis
- Sometime After Dark
- The Destroyer
- You Can't Hurt Steel
NWoBHM, Melodic Rock, Metalcore, Glam und was-weiß-ich-noch-alles in einen Topf geschmissen und kräftig durchgerührt.
Versucht man ein kulinarisches Äquivalent für THE MORNING AFTER zu finden, landet man unweigerlich bei Gerichten wie Paella oder Soljanka. Denn da werden jede Menge verschiedenartiger Nahrungsmittel zusammen geschmissen und genau das tun THE MORNING AFTER mit musikalischen Elementen. Nun reicht es aber nicht aus, verschiedene Ingredienzien in einen Topf zu werfen, das Ganze muss - um beim Bild zu bleiben - natürlich auch schmecken. Das Gemisch, das auf "You Can't Hurt Steel" aufgetischt wird, gleicht aber eher einem Wirrwarr oder Dickicht an unterschiedlichen Stilistiken als vielseitiger und gelungen inszenierter Klangkunst. Ich will nicht unterschlagen, dass mich manche Passagen schon sehr ansprechen und musikalisch ziemlich gefällig geworden sind, aber als Ganzes betrachtet, bleibt dieses Album einiges schuldig. Zum einen wirkt es in stilistischer Hinsicht zu sehr "zusammen gestückelt" - ein roter Faden, der sich durch alle Songs zieht, ist nur marginal erkennbar. Zum anderen müssen auch Abstriche bei der kompositorischen Klasse der Stücke gemacht werden - vieles klingt zu sehr nach "schon zig mal gehört", das Originelle bleibt trotz des Mischens unzähliger Stilistiken leider weitgehend auf der Strecke.
Natürlich ist es in gewisser Weise sehr mutig, sich so konsequent von den gängigen Konventionen (wie es sie nun einmal auch in beträchtlichem Maße im Rock- und Metal-Sektor gibt) abzukehren und quasi "Musik ohne Grenzen" zu kreieren. Nur leider gibt mir das Ergebnis in musikalischer Hinsicht nicht allzu viel. Gerade die Variationen im gesanglichen Bereich wirken aufgesetzt und beliebig zusammen geschustert - hier ein Growling, da ein Geschrei und schließlich mal wieder melodische Clean Vocals. Variation nur um der größtmöglichen Vielseitigkeit willen, das kann eben auch mal kontraproduktiv sein. Es lässt sicherlich aufhorchen, wenn beispielsweise Power Metal mit Glam Rock gemischt und das Ganze mit Growling untersetzt wird - nur sollte das dann auch zumindest in Ansätzen schlüssig strukturiert und ausdifferenziert daherkommen. Und in diesem Punkt offenbart "You Can't Hurt Steel" deutliche Mängel, wodurch es sehr erschwert wird, sich die Scheibe an einem Stück anzutun. Etwas weniger stilistisches Durcheinander zugunsten von mehr Gradlinigkeit hätte das Material sicherlich erheblich zugänglicher gemacht. Doch so ist das Resultat recht durchwachsen und wenig mitreißend ausgefallen.
Anspieltipps: Lost In Time, Glitter And Bombs
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer