MORNING DEAD - Desde El Otro Lado
Mehr über Morning Dead
- Genre:
- Doom Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Tragedy Productions
- Release:
- 08.12.2023
- Overture
- Immerso En El Abismo
- Amanecer De Muerte
- Desolación
- Viento Austral
- Agonía Putrefacta
- Hadal
- Suplicio
- Grito Del Alma
- Naufragio
Epischer Doom mit intensiven Instrumentalparts.
Mit ihrer sehr instrumentallastigen Variante des doomigen Death Metals sind die Herrschaften von MORNING DEAD sicherlich keine repräsentativen Vertreter der morbiden Slow Motion. Dieses Alleinstellungsmerkmal wissen die Chilenen aber durchaus für sich zu nutzen, wenngleich auch nicht immer auf konventionelle Art und Weise. "Desde El Otro Lado", der neue Silberling des südamerikanischen Finster-Quintetts lässt sich auf einem Teppich von Keyboardflächen und doomigen Gitarren tragen, legt dabei sehr viel Wert auf melodischen Output und kreiert auch eine besonnene, gleichzeitig aber auch besondere Atmosphäre, von der man sich mit der Zeit dann auch wegtragen lässt. Das Material ist düster, hat gelegentlich sogar Anleihen aus dem Gothic Metal, kehrt aber an den zentralen Punkten des Albums wieder zu seinen Ursprüngen zurück, ohne dabei in irgendeiner Weise berechenbar zu sein.
MORNING DEAD nimmt sich bei der Auslegung der Harmonien ausreichend Zeit, setzt gar nicht so sehr auf Brachialität, weiß aber, wann eine entsprechende Harke notwendig ist, um einer möglichen Lethargie vorzubeugen. Dennoch ist es gewagt, den zehnteiligen Reigen gleich mal mit zwei reinen Instrumentalstücken zu starten, weil sich der Einstieg schon ein bisschen zieht und man dann doch überrascht ist, welche Wege das Album noch einzuschlagen gedenkt. Doch das beklemmende Stimmungsbild, das hier wirklich sehr schön aufgezeichnet wird, ist die Geduld wert und entwickelt sich in den nachfolgenden Tracks stetig weiter zu einer vereinnahmenden finsteren Gesamtpräsenz.
Hier und dort würde man sich vielleicht noch ein bisschen mehr von den nur gelegentlich gebotenen Kontrasten wünschen, da die Grenzen zwischen epischem Doom und feinem Old-School-Death gerne noch etwas häufiger überschritten werden dürften. Für Fans von NOCTURNUS und Co. ist "Desde El Otro Lado" aber allemal einen Schnupperkurs wert, weil die eigensinnige Interpretation des Doom-Death definitiv ihre guten Seiten hat.
Anspieltipps:Viento Austral, Agonía Putrefacta
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes