MORTIIS - Some Kind Of Heroin
Mehr über Mortiis
- Genre:
- Industrial/ Elektro
- Label:
- Earache/ Rough Trade
- Release:
- 13.04.2007
- Underdog (Zombie Girl Remix)
- The Grudge (Gothminister Mix)
- Twist The Knife (The Gibbering Mix by Implant)
- Broken Skin feat. Stephan Groth (Septic Wound Mix by XP8)
- The Grudge (Mental Siege Mix)
- Gibber (PIG Remix)
- Way To Wicked (Psycoholic Comatose Mix By The Kovenant)
- Gibber (Lysergic Club Mix By Velvet Acid Christ)
- The Worst In Me (Girls Under Glass Mix)
- The Grudge (David Wallace Mix)
- Broken Skin Featuring Stephan Groth (Funker Vogt Remix)
- The Grudge (Emotional Heresy By Kubrick)
- Decadent & Desperate (Therafuck Remix By Dope Stars)
- Gibber (Gibbering Idiot)
- Way Too Wicked (Absinthium Mix)
- The Worst In Me (Extraction Mix By In The Nursery)
Was herauskommt, wenn ein Ex-Black-Metal-Star auf Industrial umschwenkt? Großes. Zumindest im Fall von MORTIIS ist das so, das hat sich auf seinen vergangenen Alben immer wieder angedeutet. Der norwegische Musiker hat sich nun auf "Some Kind Of Heroin", ein sehr programmatischer Titel, mit zahlreichen Größen aus der Industrial- und EBM-Szene zusammen darüber Gedanken gemacht, wie seine Songs ein neues, noch spacigeres Klangbild erhalten. Herausgekommen ist ein fantastisches Remix-Album mit unglaublichem Abwechslungsreichtum, das sein vergangenes "The Grudge"-Scheiblettchen sogar noch knapp hinter sich lässt - von da kommen nämlich die Originale.
Schon allein wie GILRS UNDER GLASS mit 'The Worst In Me' umgehen, ist ganz großes Kino: Aus dem Song ist ein mit trippigen Elktro-Drums durchzogener Industrial-Metal-Wälzer geworden, der durch fetzigen Bass und schicke Keyboards sowie eine genial verzerrte Stimme sofort in allen schwarzen Szene-Läden eine Auf-die-Tanzfläche-Nummer sein könnte – wenn sich mehr Club-DJs auch einmal etwas trauen würden. In vierfacher Ausführung kommt gar 'The Grudge', und offenbart in jeder seiner Versionen völlig neue Ansätze, wie sich eine einzelne Songidee ganz verschieden interpretieren lässt. Einmal fast in minimalem Stil (KUBRICK), dann als Industrial-Hass-Brecher (David Wallace), als beinahe entspannter Techno (MENTAL SIEGE) oder als von stechenden Gitarren und vielen dramaturgischen Kniffen durchzogener Elektro-Goth (GOTHMINISTER). Brachial dagegen – fast schon im Stil von MINISTRY – kommen die DOPE STARS mit ihrer Neufassung von 'Decadent & Desperate' daher. Und so weiter: Wirkliche Ausreißer nach unten finden sich auf "Some Kind Of Heroin" nicht.
Natürlich lässt sich dennoch über den Sinn von solchen reinen Remix-Alben streiten. Doch wenn wie in diesem Fall profunde Größen der schwarz-elektrischen Szene zusammen sechzehn Songs verwursten und dies noch mit einer offenkundigen Lust am Experimentieren tun, dann darf das Ergebnis ruhig als erfolgreicher Rundumschlag gewertet werden. Allerdings: Eine gewisse Affinität zu elektronischen Klangspielen sollte definitiv vorhanden sein – denn ein Liebhaber von Gitarren dürfte einen möglichen Kauf von "Some Kind Of Heroin" als Griff in sehr unappetitliche Klang-Ekel-Welten begreifen. Der solchen Klangspielen aber nicht so feindlich gesinnte Rest aber darf bei Krachern wie 'Way To Wicked' von THE KOVENANT seinem psychotischen Koma entgegen fiebern und von allerlei halluzigenen Stöffchen träumen.
Anspieltipps: The Grudge (Emotional Heresy by Kubrick), Way To Wicked (Psycoholic Comatose Mix by The Kovenant), Decadent & Desperate (Therafuck Remix By Dope Stars)
- Redakteur:
- Henri Kramer