MORTILLERY - Origin Of Extinction
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2013
Mehr über Mortillery
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm (Universal)
- Release:
- 22.02.2013
- Battle March
- No Way Out
- Cease To Exist
- Creature Possessor
- Seen In Death
- Feed The Fire
- The Hunter's Lair
- F.O.A.D.
- Maniac
- Sunday Morning Slasher
Canuck-Thrash-Abrissbirne mit irrer Sängerin
In den Thrash-Underground schlug das MORTILLERY-Debüt mit dem anmutigen Titel "Murder Death Kill" vor etwa eineinhalb Jahren ja recht vehement ein. Entsprechend gespannt sein durfte man auf den Nachfolger "Origin Of Extinction". Und tatsächlich können die Kanadier um Frontfrau Cara McCutchen den starken Ersteindruck voll und ganz bestätigen. Mit trocken-druckvollem, äußerst präzisem Old School-Riffing und einer erfrischend humorlosen, unaufdringlichen Rhythmusgruppe besorgt dieses Quintett zwei Hände voll amtlicher Thrash-Granaten. Diese erzeugen bereits im heimischen Wohnzimmer so heftige Zuckungen, dass man nichts lieber möchte als dieser Truppe einmal live zu begegnen. Äußerst beeindruckend finde ich dabei Caras Performance: Die Dame kann ganz vorzüglich und wunderbar eindringlich singen, aber auch so herrlich angefressen schreien und kreischen, als sei der Leibhaftige persönlich hinter ihr her.
Stilistisch bewegen sich MORTILLERY auf einem ziemlich schmalen Grat; ihren Reiz ziehen die Songs nicht aus Aufbrüchen zu neuen Ufern, sondern aus der Kompromisslosigkeit und Leidenschaft, mit der hier zu Werke gegangen wird. Dabei machen die Damen und Herren nicht den Fehler den großen Vorbildern allzu offensichtlich nachzueifern, sondern können durchaus eine eigene Note, eine ganz besondere Klangfarbe vorweisen. Der Name MORTILLERY steht für ehrlichen, authentischen, knackig harten No-Bullshit-Thrash-Metal, der vor allem mit durchgetretenem Gaspedal so schmecken kann wie ein kaltes Bier nach einem Sommertag im Steinbruch. Und in genau dieser Qualität steckt auch schon die Wurzel eines kleinen Problemchens, das eine noch höhere Wertung aus meiner Sicht verhindert. Dieses Repertoire ist auf Dauer zu beschränkt, die Songs auf "Origin Of Extinction" ähneln sich zu sehr. Es gibt zwar durchaus charismatische Hits wie die eingängigen Kracher 'Cease To Exist' oder 'Sunday Morning Slasher'. Zwischendurch aber macht sich – zumindest bei mir – auch mal die eine oder andere Ermüdungserscheinung bemerkbar.
Dennoch gehört MORTILLERY auf jeden Fall zu den stärksten Vertretern der neusten Thrasher-Generation. "Origin Of Extinction" ist daher für Genre-Aficionados Pflichtprogramm. Sollte sich diese Band in Zukunft auch mal trauen, die reine Lehre mit ein wenig Extravaganz zu würzen, ohne dabei an Intensität einzubüßen, könnte hier etwas ganz Großes entstehen.
Mehr zu diesem Album:
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan