MORTJURI - Desoulate
Mehr über Mortjuri
- Genre:
- Melodic Black / Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nocturnal Empire
- Release:
- 01.08.2008
- Among Dead I Come To Life
- The Eye That Foresees
- Wintersturm
- It Shall Be Done
- Closure
- Ashes Beneath The Sky
- Forsaken Horizon
- Calm Is Death's Hand
- At Times Darkly Foreboding...
- Death - But Not For You
- Mortjuri
- At L(e)ast We Reach The Sky
Das Beste der extremen Spielarten kommt hier zusammen.
DIE APOKALYPTISCHEN REITER treffen auf SAMAEL, GOJIRA, NORTHER und AGATHODAIMON und raus kommt: MORTJURI. Die Deutschen bieten auf ihrem Album "Desoulate" angeschwärzten Death Metal mit einer ordentlichen Prise Rock'n'Roll und Einsprengseln aus den unterschiedlichsten Musikrichtungen. Die Scheibe ist durchzogen von symphonischen Arrangements, überspielt von druckvollen Gitarren, die häufig in ein Rührstabverfahren à la Joseph Duplantier (GOJIRA) verfallen, und untermalt vom abwechslungsreichen Drumming des Schlagzeugers Uwe. Uwe ist hier auch das Codewort für die Rhythmus-Fraktion – der Bassist heißt auch so. Sänger Tobias erinnert mich stimmlich an Vorph von SAMAEL. Sein Organ passt sowohl zu brachialen Death-Metal-Nummern, als auch zu den gelegentlichen Ausflügen in deutsch- und englischsprachigen Black Metal ('Wintersturm', 'Ashes Beneath The Sky'). Hier tritt sein Gekeife natürlich vornehmlich in den Hintergrund, kriecht jedoch manchmal aus dem schwarzen Wald heraus und bricht somit genretypische Schemata.
MORTJURI nehmen das Beste aus fast allen metallischen Musikrichtungen und verbinden es zu einer Einheit, die sich mit jedem weiteren Track zu einem Koloss entwickelt. Der Hörer taucht ein in eine wundervolle Klangwelt, die sich selbst keine Grenzen setzt und mal sanft und verträumt, im nächsten Moment wieder druckvoll und mächtig ist. Bei jedem Hördurchgang eröffnen sich neue Winkel dieser facettenreichen Klangwelt. Obwohl so viele unterschiedliche Richtungen Einfluss auf "Desoulate" ausüben, passen die Songs zueinander – keine einzelne Note wirkt fehl am Platz, die verschiedenen Stile fügen sich nahtlos ineinander. Auch die Qualität der Produktion ist einwandfrei und geht auf Stilwechsel individuell ein.
Keyboarderin Fredie kommt zwar bei jedem Song zum Einsatz und spielt auch einige Soli, überlagert jedoch nichts und nimmt sich an den nötigen Stellen zurück. Mehrmals benutzen MORTJURI eine Akustikgitarre und schaffen es irgendwie, dass sie selbst zu noch so wechselhaften und starken Songs passt. Die symphonischen Momente sind nie kitschig und die Rock-Anleihen preschen mächtig nach vorn. Blastbeats wechseln sich mit rhythmuslastigen Parts ab, Tobias beherrscht alle Arten des aggressiven Gesangs und auch verspielte Klavierläufe schaffen es in den ein oder anderen Song ('Forsaken Horizon'). Die Gitarristen Patrick und Florian reihen ihre Akkorde mal ohne hörbare Griffwechsel aneinander, nur um gleich wieder mächtig loszurocken. MORTJURI gestalten das Album so abwechslungsreich, dass man immer gespannt ist, was als Nächstes passiert. Muss ich noch mehr sagen?
Mit zwölf Songs und einer Stunde Spielzeit bekommt man hier ein ordentliches Brett geliefert. Aufgeschlossene Black-Metaller und Anhänger melodisch- symphonischen Death Metals sollten auf jeden Fall zuschlagen. "Desoulate" kann für zehn Euro beim Label Nocturnal Empire (www.nocturnalempire.de) erstanden werden.
Anspieltipps: 'The Eye That Foresees', 'It Shall Be Done', 'Forsaken Horizon'
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Pia-Kim Schaper