MORTUARY DRAPE - Black Mirror
Mehr über Mortuary Drape
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Peaceville Records
- Release:
- 03.11.2023
- Restless Death
- The Secret Lost
- Ritual Unction
- Drowned In Silence
- Into The Oblivion
- Rattle Breath
- Nocturnal Coven
- Mistress Of Sorcerer
- The Unburied
- Fading Flowers Spell
- Black Mirror
Zurück zu alter Stärke? Es scheint ganz so!
Dass MORTUARY DRAPE einen maßgeblichen Einfluss auf die südeuropäische Black/Death-Metal-Szene hatte, kann man angesichts der holprigen letzten Releases eigentlich nicht so wirklich fassen. Fakt ist und bleibt jedoch, dass die Truppe mit ihrer ersten Mini-LP "Into The Drape" 1992 Maßstäbe in der Verbindung aus finsterem Doom und rohem Black Metal setzte, dieses einflussreiche Werk jedoch in der weiteren Historie nie mehr ankratzen konnte. Inzwischen steuert MORTUARY DRAPE auf das 40-jährige Bandjubiläum zu und hat sich in Vorbereitung der möglichen Feierlichkeiten zuletzt auch mal ein bisschen aktiver gezeigt, wenngleich auch hier der Spirit der alten Zeiten nicht ausreichte, um jene Qualität zu erreichen, von der sich damals andere Wegbereiter wie SAMAEL, und zu Teilen auch DEATH SS, maßgeblich beeinflussen ließen - zumindest nicht bis zum Release von "Black Mirror".
Mit ihrer neuen Scheibe sind die Italiener nun beim prestigeträchtigen Vertreter Peacevill Records gelandet, und das britische Kultlabel scheint die neuen Qualitäten erkannt zu haben, die Frontmann und Mastermind Wildness Perversion mit veränderter Besetzung wiedererlangt hat. Erfahrungsgemäß braucht es zwar auch diesmal wieder seine Zeit, bis man das ruppige Geballer so richtig an sich ranlassen kann, doch erstaunlich häufig wird man dabei wieder von purer Nostalgie übermannt, weil Nummern wie 'Fading Flowers Spell', 'Rattle Breath' und das straighte 'Into Oblivion' wieder Vibes versprühen, die man bei MORTUARY DRAPE in dieser Intensität längst vermisst hat. "Black Mirror" ist zwar insgesamt ein eher sperriges Album mit vielen Tempovariationen und unterschiedlichsten Ansätzen bei der Einarbeitung der doomigen Gitarren, allerdings sind die Songs von einer finsteren Energie gekennzeichnet, die man so sicher nicht mehr hätte erwarten können. Fairerweise muss man ergänzen, dass nicht allen elf Stücken der neuen Platte diese Eigenschaft gegeben ist, doch über weite Strecken ist der Mix aus VENOM-Grooves, vereinzelten sphärischen Elementen mit dezentem MERCYFUL-FATE-Bezug und rumpeligem Old School Death Metal absolut überzeugend geraten und macht durchaus Hoffnung, dass das besagte Jubiläum auf einem gebührenden Level angepackt werden kann.
"Black Mirror" ist auf jeden Fall der beste Release, den MORTUARY DRAPE in den letzten beiden Jahrzehnten zustandegebracht hat. Das mag bei der geringen Anzahl dort platzierter Veröffentlichungen vielleicht kein sehr eindeutiges Statement sein, allerdings ist das ständige Hangeln zwischen Durchschnitt und Durchschlagskraft mit der neuen Scheibe endgültig zu einem Ende gekommen. Sehr gut!
Anspieltipps: Drowned In Silence, Into The Olivion, Mistress Of Sorcerer
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes