MOSFET - Sickness of Memory
Mehr über Mosfet
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Refused Records (Twilight-Vertrieb)
- Release:
- 04.06.2010
- Sickness Of Memory
- Bring Me Blood
- Stillbirth
- Liberation Of His Madness
- Eternal Desecration
- Dawn
- Aurora
- Lawnmower
- My Hate
- King Of Damnation
Thrash Metal goes Rock & Roll.
Die Österreicher von MOSFET haben sich für ihren Debüt-Silberling eine ganz besondere Klang-Konstellation zusammengewurschtelt. Die Alpenländler bieten auf "Sickness Of Memory" eine ziemlich derbe, manchmal sogar rockig angetouchte Variante des Thrash Metals und lenken die Old-School-Geschichte hiermit in ein ziemlich eigenständiges Kapitel. Nein, es ist nicht die Mischung, die hier den innovativen Part einnimmt, vielmehr die Art und Weise, wie MOSFET ihre Mixtur umsetzen. Denn statt sinnlos und temporeich drauflos zu prügeln, ist das Material der neuen Scheibe gespickt von Breaks und Tempowechseln. Technischer Rock & Roll? Nun, auch nicht ganz. Aber auf jeden Fall ist es eigen, um nicht zu sagen eigenartig, was die Österreicher hier auffahren.
Dabei hat man anfangs noch das Gefühl, MOSFET würden mit der Keule durchs Gebälk schmettern. Das einleitende Titelstück und das darauf folgende 'Bring Me Blood' drücken aufs Gas und überzeugen hierbei mit starken Riffs und der schmutzigen Attitüde, die man bei der erwähnten Zusammenstellung erwarten durfte. Überzeugend, fies, gemein und mit fettem Punch: Gut gemacht. Doch diese Songs sollen Ausnahmen auf einem Album bleiben, welches sich immer mehr in seine eigene Nische zurückzieht und vor allem immer abwechslungsreicher wird - leider nicht immer zugunsten der Songs!
Denn wie sich im Laufe des derben Vergnügens herausstellt, rennen MOSFET gelegentlich mit dem Kopf gegen die Wand und lassen die spontanen Einlagen der ersten Nummern einfach außen vor. 'Liberation Of His Madness' ist brutal und aggressiv, aber ohne Punkt und Komma, kurzum: ziellos vorangesteuert. 'Aurora' wiederum hat einfach nicht die Durchsetzungskraft, findet keinen Akzent, auf dem es sich ausruhen könnte. Und auch 'Lawnmower' kommt, trotz deutlicher fokusssierten Linie, nicht so richtig in Gang, obschon die Riffs überzeugen.
Wirklich stark sind MOSFET daher auch nur in den Momenten, in denen man sich dem konventionellen Songwriting am ehesten nähert und einfach mal den Knüppel auspackt. 'My Hate' und 'Kingdom Of Damnation' sind nebst den beiden Openern daher auch die Highlights eines mutigen, in der Umsetzung aber nicht immer ganz durchdachten Albums. "Sickness Of Memory" dürfte ein erster Schritt für diese Österreicher sein, aber noch lange nicht dazu führen, die Meilendistanz zum Durchbruch zu überwinden!
Anspieltipps: Bring Me Blood, My Hate
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes