MOTöRHEAD - Bastards
Mehr über Motörhead
- Genre:
- Rock'n Roll
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- SPV
- On Your Feet Or On Your Knees
- Burner
- Death Or Glory
- I Am The Sword
- Born To Raise Hell
- Don't Let Daddy Kiss Me
- Bad Women
- Liar
- Lost In The Ozone
- I'm The Man
- We Bring The Shake
- Devils
- Jumpin' Jack Flash
<p class="MsoNormal">Lemmy wie er leibt und lebt</p>
Die Meinungen gehen stark auseinander, wenn es um die Frage des besten MOTÖRHEAD-Albums geht. Ist es "Ace Of Spades", "1916", "Bastards" oder doch ein Werk neueren Datums wie beispielsweise "Kiss Of Death"? In dieser Hinsicht bekenne ich mich hiermit klar zu Drittgenanntem, obwohl, oder gerade da es ein so typisches MOTÖRHEAD-Werk ist. Da jedoch der gesamte Backkatalog von Lemmy und seinen Jüngern eine derartige Hitdichte aufweisen kann, ist es weiß Gott nicht einfach, sich lediglich auf ein Album zu spezialisieren.
"Bastards" jedoch hat bereits 18 Jahre auf dem Buckel und sollte zur Feier seiner Volljährigkeit in November dieses Jahres etwas ausführlicher besprochen werden. Denn in all den Jahren haben die insgesamt 13 Stücke des damaligen Quartetts nichts von ihrem typischen Lemmy-Charme verloren. Es wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Es reihen sich astreine Up-Tempo-Nummer an immens coole Stücke des mittleren Tempos und die eine oder andere Ton-Überraschung ist auch dabei. Bereits das Cover könnte für das britische Urgestein nicht typischer sein: schlicht, simpel und einfach Rock’n Roll. Mit dieser Devise gingen Lemmy, Campbell, Dee und Würzel (Ruhe in Frieden!) an das 1993er Unterfangen: 'On Your Feet Or On Your Knee' galoppiert gleich in die richtige Richtung, ehe mit 'Burner' das erste Highlight an den Anfang geschmettert wurde. Ein flotter Headbanger vor dem Herrn, ein zerstörerisches Tempo, kurz und knapp in nicht einmal drei Minuten auf den Punkt gebracht. Die Mitgrölnummer 'Death Or Glory' und 'I Am The Sword' wiederum bestechen durch diesen typischen Lemmy-Charme und fräsen sich durch die Refrains sowie Gitarrenarbeit tief in die Gehörwände. 'Don’t Let Daddy Kiss Me' ist wiederum eine Überraschung, auf die ich anfangs hinwies und mir noch Jahre nach dem jungfräulichen Durchlauf eine Gänsehaut beschert. Thematisch geht es um Missbrauch und Lemmys rauchige Stimme setzt dem ganzen Stück die traurige, beklemmende Krone auf. Mit einer einfühlsamen Gitarrenarbeit, sowie einem unsterblichen Gitarrensolo handelt es sich bei jener Ballade um mit das Beste, was MOTÖRHEAD in ihrer jahrelangen, beispiellosen Karriere kreierten. 'Lost In The Ozone' ist auch ein schön balladeskes Stück, welches in direktem Vergleich jedoch ein wenig untergeht. Eingängig rockig wird es nach diesem Gänsehaut-Overkill wiederum mit dem rotzigen Doppelpack 'We Bring The Shake' und 'Devils', ehe 'Jumpin’ Jack Flash', eine mehr als gelungene Covereinlage, das "Bastards"-Kapitel beendet und einen mehr als bleibenden Eindruck versetzt.
So bleibt mit letztendlich nichts anderes übrig, als das elfte Studioalbum der Lemmyinge (welch’ Wortspiel) zur glänzenden „Numero Uno“ ihrer Karriere zu krönen. Unsterbliche Texte, typisch rotziger Rock’n Roll und ein bärenstarkes Viergestirn, welches anno 1993 seinen x-ten Frühling erlebte. Cheers, Lemmy, wir trinken auf dich und dein Wohl.
Anspieltipps: Burner, Death Or Glory, I Am The Sword, Don’t Let Daddy Kiss Me
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp