MOTöRHEAD - We Are Motörhead
Mehr über Motörhead
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Steamhammer/SPV
- Release:
- 15.05.2000
- See Me Burning
- Slow Dance
- Stay Out Of Jail
- God Save The Queen
- Out To Lunch
- Wake The Dead
- One More Fucking Time
- Stagefright/Crash & Burn
- (Wearing Your) Heart On Your Sleeve
- We Are Motörhead
Wer hat eigentlich behauptet, MOTÖRHEAD würden immer das gleiche spielen? Spätestens mit "We Are Motörhead" hat die Band mit dem Ö bewiesen, dass Abwechslung ihr sehr wohl gelingt. Losgefahren wird mit dem schön schnellen 'See Me Burning', so dass der Fuß anfängt zu zitten wie ein Handy auf Dauervibration und das Gaspedal durchgetreten wird wie bei einem Formel-1-Rennen. Zwischendurch ein flottes Gitarrensolo, und nach fast drei Minuten kommt das Reh vors Auto und die Bremse wird durchgetreten. Oder anders ausgedrückt, geht es mit dem bezeichnenden 'Slow Dance' weiter, der ein richtig schön heftig drückendes Gitarrengedrön vorlegt, das mal wieder von einem herrlich kreativen Gitarrensolo unterbrochen wird. Hier wird der Kopf automatisch in das langsame, trancige Gewackel gezwungen, das man sonst nur bei Gothics sieht.
Das Reh wurde überfahren, und nun geht es mit einer guten Geschwindigkeit über die Landstraße mit 'Stay Out Of Jail'. Neben der moralisch hochwertigen Botschaft (also Achtung, ihr lieben CD-Brenner), geht es richtig angenehm in typischer MOTÖRHEAD-Art durch die Pampa. Doch bevor sich Routine einschleicht, geht es mit einem guten Punksong weiter, dem hinlänglich bekannten 'God Save The Queen'. Wer weiß, wie die SEX PISTOLS klingen, kennt auch diesen Song, was unter anderem daran liegt, dass es ein Cover von diesen Herren ist. Danach wird erst mal der nächste Rasthof eingetreten, denn es geht weiter mit 'Out To Lunch'. Hier wird der Moshpit zur Pflicht (jaa, drück die Schulter in den Magen deines Nachbarn) denn dieser flotte Song passt einfach hervorragend dazu. Auch ein hervorragender Song für Randale im Restaurant.
Nach so viel Action wird erst mal gemächlich durch die Spielstraße geeiert, denn jetzt steht erst mal 'Wake The Dead' auf dem Programm. Hier erscheint immer öfter ein Wiesel auf der Straße, so dass das Gas gleichmäßig nach oben gedrückt wird, um diese verfluchte Ratte noch zu erwischen. Schöner Refrain, geile Gitarren und ein ruhiger Mittelteil (hier wurde das Vieh endlich erwischt) mit dem beliebten Supersolo. Wo man schon so schön runtergekommen ist, kann man mit seiner Beifahrerin auch gleich im nächsten Waldstück halt machen, für Kaffe und Kuchen. Mit der Ballade 'One More Fucking Time' ist die Abwechslung dieser Platte eindeutig gesichert. Traumhafte Gitarren, der Gesang von Lemmy passt hervorragend, und die Gefühle pressen sich herrlich durch die Boxen. Ach ja, wer glaubt, einen niveaulosen Text vorzufinden, den muss ich leider enttäuschen. Obwohl ich immer noch keine Ahnung habe, wovon er genau singt, hab ich doch das Gefühl, dass es nicht nur um das Wort mit F geht.
Da es langsam auf die Zielausfahrt geht, wird noch mal richtig Gas gegeben, 'Stagefright / Crash & Burn' übernimmt das Steuer. Klassisch, rockig, rotzig wird hier wieder mal schönste, MOTÖRHEAD-typische Pitmucke inszeniert, richtig schön mit Gitarren, Drums und Bass. Um den Zielort zu erreichen, muss man durch die Käffer fahren, aber keiner hat Lust, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten. Also wird bei '(Wearing Your) Heart On Your Sleeve' ein druckvolles, aber dennoch gutes Tempo angeschlagen, wobei der Fuß schnell wackelt und der Kopf im gemächlichen Tempo durch die Ortschaft mosht.
Das MOTÖRHEAD-Konzert ist erreicht, und ab geht's vor die Stage, für das Highlight der Platte, die selbst betitelte Bandhymne 'We Are Motörhead'. Das Intro stammt zwar aus 'Ace Of Spades', aber das ist mal eher als Vorteil zu rechnen. Der Song knallt und ist ein würdiger Abschluss jeder Autofahrt, aber auch für jede andere Gelegenheit einsetzbar. Hier probiert es Lemmy sogar mit einer neuen Stimmlage, oder er brüllt einfach lauter, ist aber auch scheißegal, denn "We Are Motörhead" rockt!!
Anspieltipps: See Me Burning, Slow Dance, Wake The Dead, One More Fucking Time, We Are Motörhead
- Redakteur:
- Lars Strutz