MOTORJESUS - Hellbreaker
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2021
Mehr über Motorjesus
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.75
- Label:
- AFM
- Release:
- 09.04.2021
- Drive Through Fire
- Battlezone
- Hellbreaker
- Beyond The Grave
- Dead Rising
- Car Wars
- Firebreather
- Lawgiver
- Black Hole Overload
- Back To The Bullet
- The Outrun
On the Road again.
Wenn MOTORJESUS den Zündschlüssel umdreht, weiß jeder, dass jetzt in Höchstgeschwindigkeit die Überholspur umgepflügt wird. Schon das Cover des neuen Albums "Hellbreaker", das wieder Jesus motorisiert durch ein Inferno rasend zeigt, macht klar, dass auch 2021 genau die kraftstrotzende Mucke geliefert wird, die wir von dieser Gruppe so lieben. Die Scheibe hat die Band um Sänger Chris Birx und Gitarrist Andy Peters wieder in Quintettstärke eingespielt, wobei der neue Gitarrist Patrick Wassenberg sie zusammen mit Dan Swanö produziert hat, der auch für Abmischung und Mastering zuständig war.
Das ruhige Intro des Eröffners 'Drive Through Fire' soll die Hörer nicht täuschen. Schneller als man denkt, packt einen die Scheibe im Genick und lässt es nicht mehr so bald los. Das Gaspedal wird durchgetreten bis in die Ölwanne. Wer sich bei diesem Album zum Luftgitarrespielen verleiten lässt, kommt in den nächsten 45 Minuten zu nichts anderem mehr. Immer mal wieder nimmt die Gruppe kurz das Tempo zurück, um dann nur umso heftiger durchzustarten. Hier passt alles, die Riffs, die Soli, die ebenso kraftvolle wie präzise Rhythmusfraktion und Chris Birx' muskulöser und vielseitiger Gesang. Viele junge Bands, die offenkundig das Gespür für den zur Musik passenden Sänger verloren haben, sollten hier gründlich zuhören. So singt man Rock!
Wieder einmal beweisen die Mönchengladbacher ihr Talent, mit voller Wucht vorzupreschen und zugleich die Musik detailgenau durchzuarrangieren; hier tritt der Bass nach vorne, dort fügen die Gitarren Lead Fills ein. Man höre sich nur das Intro des Titelstücks an, bei dem erst eine, dann beide Gitarren dieses unwiderstehliche Lick spielen, oder das nur von Bass und Schlagzeug gespielte Intro von 'Firebreather'. Natürlich haut die Band auch aktuell packende Mitsing-Refrains wie in 'Dead Rising', 'Car Wars' oder 'Back To The Bullet' raus und brät uns gegen Ende noch eins mit dem Stampfer 'Black Hole Overload' über. Als Ausklang überrascht 'The Outrun', ein ruhiges und entspanntes instrumentales Outro, das dem Hörer Gelegenheit gibt, nach dieser Sturmfahrt den Motor abkühlen zu lassen."Hellbreaker" ist ein richtig gutes Album, das sich aus ausnahmslos starken Stücken zusammensetzt. Wenn man auf äußerst hohem Niveau Luxuskritik üben will, kann man beklagen, dass die Hälfte der Lieder nicht einmal vier Minuten dauert. Vor allem von den Doppel-Leadgitarren in 'Lawgiver' hätte man gerne mehr gehört. Es ist als Kompliment gemeint, wenn man feststellt: Nicht viel Neues im Hause MOTORJESUS. Sollten der Band eines Tages wie so vielen anderen die Luft und die Ideen in ihrem Stil ausgehen, dann werden Fans "Hellbreaker" wahrscheinlich zu den Klassikern aus der guten, alten Zeit zählen. Das Album erscheint auch als LP, wobei Plattenkäufer wie in den 80ern etwas knapper gehalten werden und auf das Outro verzichten müssen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser