MOUNT ATLAS - Titan
Mehr über Mount Atlas
- Genre:
- Stoner / Heavy / Hard Rock / Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Daredevil Records
- Release:
- 28.04.2017
- Titan
- Go For A Ride
- Down
- Atlas
- Through The Fire
- The Hunter
- Loss
Fette Riffs, dicke Orgel-Klänge und Gänsehaut-Gesang!
Erst im November letzten Jahres hat sich diese Band zusammengefunden, die nicht nur für den Bandnamen, sondern auch für ihr Debüt in der griechischen Mythologie fündig wurde. Durchaus möglich, dass die Inspiration dazu aber aus der Geographie stammt, denn wenn man sich den entspannten Klängen des Instrumentals 'Atlas' hingibt, können durchaus wunderschöne Bilder eines Bergmassivs im Kopfkino entstehen.
Diese Nummer ist wohl bewusst in der Mitte der Scheibe platziert, schließlich gilt es zu diesem Zeitpunkt einmal durchzuschnaufen und Kräfte für den weiteren Verlauf zu sammeln. Dabei entspricht die chillig-relaxte Atmosphäre dieses kurzen Stücks keineswegs dem gesamten Album, sondern stellt nur eine Facette des Klangbildes der Band dar.
Die zum Großteil im Death-Metal-Underground der Region Oldenburg musikalisch groß gewordenen Burschen legen zunächst mit dem Titeltrack die Messlatte für sich selbst verdammt hoch, liefern sich doch gleich einmal einen Ohrwurm der Sonderklasse. Der ist mit satten Gitarren-Riffs ausgestattet, lässt aber auch der Orgel entsprechenden Raum. Vom Zusammenspiel der Saitenfraktion und Tasten-Wizard Christoph Ramke leben aber auch die anderen Songs - unabhängig von der Grundausrichtung der Nummern, die sehr unterschiedlich ist.
Speziell dadurch erweist sich das Album auch als epochenübergreifend und lässt den Hang der Musiker zu den Helden des Hard Rock der 70er (etwa in dem auch mit einem coolen Video bedachten 'Go For A Ride', das nicht zuletzt, weil in der Melodie ein Hauch 'Strange Kind Of Woman' herauszuhören ist, an DEEP PURPLE denken lässt) ebenso vernehmen, wie eine Vorliebe für aktuelle Classic Rocker vom Schlage SPIRITUAL BEGGARS ('The Hunter') oder THE QUILL (!Down' groovt wie die Schweden zu ihrer stärksten Phase!).
Gesondert hervorgehoben sei auch noch der Gesang von Jonas Willenbrink. Der mag vielleicht nicht der geschulte Barde sein und auch nicht über die Fähigkeit verfügen, in verschiedenen Oktaven zu tirilieren - viel mehr an Emotionen kann man in Texten aber wohl nur schwer vermitteln! Daher ist es auch das Finale 'Loss', das den stärksten Eindruck hinterlässt. Wem es dabei bei seinem Vortrag nicht die Tränen in die Augen drückt, oder zumindest eine zentimeterdicke Gänsehaut über den Körper jagt, dürfte wohl gefühlstot sein. Was für ein ergreifender Schlusspunkt! Gratulation zu diesem Einstand!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer