MOUNT FUJI DOOMJAZZ CORPORATION, THE - Anthropomorphic
Mehr über Mount Fuji Doomjazz Corporation, The
- Genre:
- Darkjazz/ Ambient/ Electronica
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Denovali Records / Cargo Records
- Release:
- 18.02.2011
- Anthropomorphic
<p style="margin-bottom: 0cm;">Dronedoomjazzfragment mit ausgeprägter Merkzettelreife.</p>
Über den Doomjazz des multieuropäischen Instrumentalistenensembles THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE (TKDE) ist ja auf unserer Web-Seite bereits mehrmals berichtet worden. Makaber und trotzdem logisch ist die Nähe zwischen Ambientkünstlern und der derbsten Darstellungsform von energetischer Musik schon geworden, als z.B. die Köpfe von Relapse Records recht bald nach ihrer Gründung ein extra Unterlabel einrichteten, das sich seitdem parallel zur Ansammlung der Genres Grindcore, Noisecore, Brutal Death Metal auf dem Hauptlabel ausschliesslich um die Veröffentlichung von Klangteppichmagnaten und Nebelschweifvertonungen kümmert.
Gischt und Geifer sozusagen. Nicht umsonst schaut auch eine Truppe wie BOHREN UND DER CLUB OF GOHRE auf eine Vergangenheit im Metal-Bereich zurück, um sich nun im laaangsaaasmsten Jazz der Welt umherzuwälzen. Nicht umsonst hat der jahrzehnteolle Doom bei der Etablierung einer Spielart namens Drone seine dürren Finger mit am Knöpfchen gehabt.
So ist es auch zu erklären, dass immer mehr Fusionen entstehen. Wie der klassische Rock-Jam der klassischen Psychedelic-Rockschule so werden auch unter anderen Vorzeichen und anderen Instrumentierungen frei improvisierte Jamsessions. Und schon nagt auch der Jazz an der Backstagetür. THE MOUNT FUJI DOOM JAZZ CORPORATION als frei zusammengewürfeltes "Bühnenantispektakel" trägt diesen Ansatz schon deutlich im Namen. Als Hauptbestandteile der Wirbelsäule fungieren hier die Musiker der bei Denovali Records beheimateten TKDE.
"Anthopomorphic" ist die dritte veröffentlichte Live-Session nach "Doomjazz Future Corpses!" und "Succubus". Frohsinnige Titel, schleichende Verdammnis, mürbe Zärtlichkeiten. Eine Stunde lang ist hier ein gemeinsamer musikalischer Moment der Musiker eingefroren worden. Drei Parts fügen sich dazu zusammen, bei Auftritten in Moskau, Utrecht und Wroclaw erlebt und festgehalten. Mit diversen Gastmusikern bestellt, treten jeweils einzelne Instrumente im Zusammenspiel mit den anderen etwas hervor, dominieren sich steigernd die Szene.
Eines aber haben sie alle gemeinsam: wie langsam ansteigendes Wasser erkunden und erkämpfen sie Zentimeter für Zentimeter der hörenden Aufmerksamkeit. Unaufhörlich und unnachahmlich. Doom.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben