MOUNTAINEER - Passages
Mehr über Mountaineer
- Genre:
- Post Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Lifeforce Records
- Release:
- 29.06.2018
- Hymnal: Passage I
- Hymnal: Passage II
- Hymnal: Passage III
- Hymnal: Passage IV
- Catacombs: Passage I
- Catacombs: Passage II
- Catacombs: Passage III
- Catacombs: Passage IV
Lethargie oder greifbare Melancholie - was wiegt schwerer?
Bei MOUNTAINEER hatte man es offenbar ziemlich eilig, dem erst 2017 erstellten Debüt einen raschen Nachfolger zur Seite zu stellen. Mastermind Clayton Bartholomew hat sich ziemlich bald wieder im Studio verschanzt und binnen nur einer Woche genügend Material für eine sehr persönliche Veröffentlichung zusammengestellt, die er und seine Mitstreiter dieser Tage unter dem Titel "Passages" veröffentlichen. Inhaltlich setzt die Band dabei den Kurs des Erstlings fort, besinnt sich auf Melancholie und Traurigkeit als Hauptzutaten und gibt sich ähnlich introvertiert wie im vorangegangenen Jahr, was angesichts des Trauerthemas, das Bartholomew zum Leitmotiv erklärt hat, aber auch absolut sinnig erscheint.
Nichtsdestotrotz sind die beiden jeweils knapp 20-minütigen Epen, die auf "Passages" noch einmal in vier einzelne Kapitel untergliedert wurden, relativ sperrig aufgebaut und manchmal ein bisschen unbeweglich in Szene gesetzt, gerade was die emotionale Situation der Songs betrifft. MOUNTAINEER sorgt zwar stets dafür, dass die Stimmungen authentisch übermittelt werden, aber hier und dort hätten einzelne Regungen auch etwas Explosiveres als Resultat haben dürfen, so dass der anhaltende Gleichklang in der Summe einfach etwas lebendiger geworden wäre.
Nachvollziehbar bleibt dennoch, dass der zurückhaltende Grundton, den die Band erneut mit post-rockigen Arrangements auffährt, genau jene Stimmung wiederspiegeln soll, die der Songschreiber im Studio empfunden hat. Bartholomew erzählt von der Sterblichkeit, gibt diesem Thema auch musikalisch einen Raum und verliert auch niemals die Glaubwürdigkeit. Aber trotzdem überschattet eine gewisse Monotonie einzelne Parts von "Passages" und macht das Gesamterleben nicht ganz so intensiv, wie es sicherlich gewünscht war. Die Scheibe ist ein Ort der Stille, angetriggert von einzelnen dezent progressiven Momenten, die aber lediglich der Atmosphäre, nicht jedoch der Abwechslung dienen. Und in dieser Stille vermisst man hier und dort einfach ein bisschen Aufregung.
MOUNTAINEER macht erneut einen ordentlichen Job, aber am Ende ist die Überzeugungskraft des neuen Albums nicht ganz so stark wie noch beim Debüt.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes