MOURNERS LAMENT - We All Be Given
Mehr über Mourners Lament
- Genre:
- Melodic Doom / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Hammerheart Records
- Release:
- 20.04.2017
- As Solemn Pain Profaned
- Slumbers
- Omnipresence
- Suffocating Hopes
- This Storm
- We All Be Given
Musik gewordene Schwermutigkeit aus dem Westen Südamerikas.
Es ist schon eine recht bewegte Bandgeschichte, auf welche die Chilenen MOURNERS LAMENT inzwischen zurückblicken können. Alles begann im Jahr 2004 in Vina del Mar, wo sich fünf Doom-begeisterte Musiker zusammenfanden, um gemeinsam ihrer Version von schwermütigem Metal zu fröhnen. Schnell folgte eine erste Demo-CD und vier Jahre später auch die erste offizielle EP "Unbroken Solemnity", die den Jungs auch über ihre Landesgrenzen hinaus Aufmersamkeit einbrachte und für die auch mein Kollegen Mathias Freiesleben sehr lobende Worte fand. 2009 endete die bisherige Geschichte der Band dann allerdings abrupt und es sollte bis zum Jahr 2013 dauern, bis die Südamerikaner schließlich wieder zusammenfanden. Mit frischem Blut in ihren Reihen starteten die Jungs dann jedoch schnell mit den Arbeiten am ersten Langspieler "We All Be Given", der bereits im vergangenen Jahr in ihrem Heimatland erschien und nun auch endlich den Weg nach Europa findet.
Musikalisch haben die Chilenen dabei jegliche Stoner-Referenzen ihrer Frühphase inzwischen abgelegt und wenden sich mit den sechs Kompositionen ihres Erstlings ganz klar dem melodischen Death Doom zu. Das entscheidende Vorbild für den Fünfer scheinen dabei die Briten MY DYING BRIDE gewesen zu sein, denn "We All Be Given" klingt an allen Ecken und Enden nach den klassischen Trademarks der Altmeister aus Halifax. Ganz offensichtlich werden diese Parallelen schon im Opener 'As Solemn Pain Profaned', der für einen Doom-Song überraschend kompakt daherkommt. Gleichzeitig präsentiert die Eröffnungsnummer auch schon die beiden größten Stärken der Südamerikaner, die in der famosen Gitarrenarbeit von Marcos Contreras und der charismatischen Stimme von Fronter Cristian Ibañez liegen.
Ganz besonders der Sänger entpuppt sich auch im weiteren Verlauf des Silberlings als Herzstück der Band und veredelt sämtliche Kompositionen wahlweise mit eindringlichen Growls oder rezitativem Sprechgesang. Doch auch in Bezug auf das Songwriting merkt man den Südamerikanern auf ihrem Debüt die langjährige Erfahrung an, schaffen sie es doch immer wieder wunderbar dynamische Epen wie 'Suffocating Hopes' oder 'Slumbers' auf die Beine zu stellen, die den Hörer trotz Überlänge immer bei der Stange halten. Einzige Ausnahme bildet hier der Titeltrack, der die Scheibe mit einer Spielzeit von gut dreizehn Minuten abschließt. Hier kommen dann aber auch erstmalig einige unnötig in die Länge gezogene Passagen zum Einsatz, die in komprimierter Form sicher eine bessere Figur gemacht hätten.
Abgesehen von diesen Kleinigkeiten ist "We All Be Given" aber ein rundum gelunges Debüt, das sich keineswegs vor den Größen des Genres verstecken muss. Einen Preis für Innovation werden die Chilenen damit zwar sicher nicht gewinnen, doch Fans von MY DYING BRIDE sollten hier trotzdem ein Ohr riskieren, denn rein qualitativ kommt das Quintett den britischen Vorbildern schon recht nahe.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs