MOURNING BELOVETH - A Murderous Circus
Mehr über Mourning Beloveth
- Genre:
- Doom Death Metal
- Label:
- Grau Records
- Release:
- 29.03.2005
- The Apocalypse Machine
- Elemental Nausea
- The Crashing Wave
- Nothing (The March Of Death)
- ... Yet Everything
2005 steht im Zeichen des Doom Metal. Unlängst kehrten CROWBAR mit einem neuen Ungetüm zurück und dann stehen Mitte des Jahres natürlich noch zwei nicht ganz unbedeutende Comebacks an. Mit CANDLEMASS und SOLITUDE AETURNUS kehren DIE Epic-Doom-Legenden schlechthin mit neuen Alben im Gepäck zurück.
Doch auch abseits der Genre-Größen tut sich einiges. Doom Metal ist wieder schwer im Kommen, was junge Bands wie DOOMSHINE oder REVEREND BIZARRE beweisen. Und mit dem Doom kehrt auch das in den 90ern aufgekommene Genre des Doom Death zurück. Von den großen drei britischen "Erfindern" spielen freilich nur noch MY DYING BRIDE diesen Stiefel, also haben sich einige Nachwuchs-Bands an die Aufgabe gemacht, das "Erbe" der Vorbilder anzutreten.
Und nach dieser lang(atmig)en Einleitung kommen wir nun zu den Iren von MOURNING BELOVETH. Diese hatten mit dem 2002er Album "The Sullen Sulcus" ein hervorragendes Doom-Death-Album abgeliefert, das zwar seine MY DYING BRIDE-Einflüsse nicht leugnen konnte, jedoch zudem mit einem hohen Maß an Eigenständigkeit aufwarten konnte und so Fans und Kritiker überzeugte.
Jetzt schieben die fünf Mannen ihr drittes Album "A Murderous Circus" hinterher und - ich nehme das Fazit mal vorweg – haben mal eben so das beste Doom-Death-Album der letzten Jahre abgeliefert und sich damit selbst übertroffen.
Schon das stimmungsvolle Artwork bereitet den Hörer auf die ihm gebotene Atmosphäre vor. Fünf Songs in 75 Minuten sprechen ebenso eine deutliche Sprache.
Und bereits der Opener 'The Apocalypse Machine' verkörpert alles, was MOURNING BELOVETH zu leisten imstande sind. Der Song versprüht eine tiefe und erdrückende Melancholie, die vor allem durch die wuchtigen, aber trotzdem unglaublich melodischen Gitarren erzeugt wird. Dazu quält sich das schleppende Schlagzeug durch die Untiefen der menschlichen Psyche, die von Sänger Darren mit markerschütternden Growls durchlebt wird. Ab und an wird er aber durch den klaren Gesang von Gitarrist Frank unterbrochen, was eine beinahe kathartische Wirkung hat und wohltuend sparsam eingesetzt wird, im Gegensatz zum Vorgängeralbum.
Das folgende 'Elemental Nausea' beginnt sehr ruhig und bedrohlich und bricht erst nach gut drei Minuten aus, um sich zu einem fesselnden Klanggebilde zu entwickeln, das durch verhältnismäßig abwechslungsreiche Parts der bei Doom-Bands so oft kritisierten Eintönigkeit entgeht. Gleichwohl bleibt die Atmosphäre die ganze Zeit beklemmend und ausweglos und wird im Laufe des Albums immer intensiver, bis man die morbide Stimmung beinahe körperlich nachempfinden kann.
Hervorzuheben ist noch das 20-minütige 'Nothing (The March Of Death)' in einem Album ohne Ausfälle. Das Stück beginnt sanft, mit klagendem, klarem Gesang, während im Hintergrund gesprochene Passagen für eine dunkle Atmosphäre sorgen. Nach gut zwei Minuten setzen die Gitarren und Darren ein und es beginnt eine lange Achterbahnfahrt, die den Hörer aufs Äußerste fordert und an die Substanz geht, dabei jedoch auch eine seltsame Euphorie erzeugt, die ganz im Gegensatz zu der tieftraurigen Stimmung des Albums steht.
Das abschließende '... Yet Everything' ist das würdige Finale eines ganz großen Albums.
MOURNING BELOVETH haben sich mit diesem Meisterwerk endgültig in die allererste Liga der Doom-Death-Bands manövriert und stehen in einer Reihe mit den Überalben der alten Helden wie ANATHEMA oder MY DYING BRIDE, verkörpern aber mittlerweile eine ganz eigene Interpretation ihrer Musik.
Was CANDLEMASS und SOLITUDE AETURNUS für den Epic-Doom-Bereich noch schaffen wollen, das haben die Iren in ihrer Sparte hiermit bereits erledigt: Das beste Album des Jahres abzuliefern.
Anspieltipps: The Apocalypse Machine, Elemental Nausea, Nothing (The March Of Death)
- Redakteur:
- Kilian Fried