MS. WEDNESDAY - Antidote
Mehr über Ms. Wednesday
- Genre:
- Psychedelic Melodic Roll
- Label:
- Eigenproduktion
- Page 17
- Leave
- Run Baby Run
- Breeze
- ANTIdote
- A Girls View
- Ghost Driver
- No Sweets
Gerechtigkeit! Talent! Fairness! Können! Musikalität! Originalität! Qualität! Das sind mit Sicherheit Begriffe, die im erweiterten Sprachgebrauch der heutigen Musikindustrie leider so gut wie nichts mehr zu suchen haben und falls doch, dann auch nur im wenig beachteten Underground. Die Gegenwart wird vielmehr beherrscht von quantitativem "Zugemülle" durch irgendwelche Retortenacts, die von Laberbacken à la Bohlen & Co "entdeckt" und anschließend "versklavt" werden. Schon beim Schreiben dieser Zeilen könnte ich K... (Kinder kriegen? - d. Lektor)!
Bands, richtige Combos aus Fleisch und Blut, die sich den Allerwertesten für noch so kleine Erfolge aufreißen, bleiben auf der Strecke und werden von denen da oben mit penetranter Hartnäckigkeit ignoriert.
Warum z.B. "dümpelt" eine Band wie MS. WEDNESDAY nach Jahren noch immer in den Tiefen der süddeutschen Muckerszene vor sich hin, wo sie eigentlich schon längst im gleichen Atemzug mit nationalen Größen wie DIE HAPPY oder GUANO APES genannt werden sollte, ja müsste? Ich verstehe es nicht. Erst recht nicht, nachdem ich mir die Eigenproduktion "ANTIdote" mittlerweile an die fast 100 Mal am Stück gegeben habe. Die Scheibe beinhaltet alles, wirklich alles, was eine Hammerscheibe haben muss: erstklassiger Sound, unglaublich geile und eingängige Songs, die zu keinem Zeitpunkt konstruiert, aufgesetzt oder gar schwülstig daherkommen. Einfach acht megastarke Rocknummern, die mit einer beängstigenden Intention von Anfang an ins Ohr gehen, einen packen und nie wieder loszulassen scheinen. Acht Psychedelic-Melodic-Roll-Stücke, die perfekt und bis ins Detail ausgearbeitet sind und mit ausdrucksstarkem und abwechslungsreichem Gesang ihre Vollendung finden.
Wenn ich mir die vorigen Zeilen so durchlese, frage ich mich, ob ich vielleicht doch etwas zu dick aufgetragen habe!? Könnte man meinen, ein Superlativ jagt den anderen...! Doch "ANTIdote" zieht im Hintergrund nach wie vor unaufhaltsam seine Kreise und verwirft im gleichen Augenblick jegliche Skepsis... "ANTIdote" ist schon jetzt - und da bin ich mir zu 110 Prozent sicher - mein persönlicher Favorit für die Scheibe des Jahres 2004! Ich bin geplättet...
Anspieltipps: Da für mich Fairness noch Bedeutung hat, verzichte ich auf die Nennung einzelner Songs, ein Anspieltipp jagt nämlich den nächsten! Press "Play" and enjoy...
- Redakteur:
- Oliver Kast