MUCC - Kyutai
Mehr über Mucc
- Genre:
- J-Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Gan-Shin Records / Universal
- Release:
- 24.04.2009
- Sphere
- Howling
- Ageha
- Hide And Seek
- Heat Devil
- Lemming
- Oz
- Flotage
- Hymn
- Sora To Ito
- Hanabi
Ohne Fleiß kein Preis: Nach gerade mal zehn Monaten melden sich MUCC bereits wieder mit einem neuen Album zurück!
Der Boom um die Visual-Kei-Szene ist in den letzten Monaten wieder verdächtig abgeflaut, was garantiert auch damit zusammenhängt, dass der umfassedde Bereich mit seinem Höhenflug in den vergangenen 2-3 Jahren in einem Maße präsent war, welches der Szene einen großen Teil ihrer ursprünglichen Faszination geraubt hat. Auch im musikalischen Ableger des sogenannten Visual Rocks hat man deutlich spüren können, dass das Interesse wieder geringer geworden ist, vor allem im Underground. Geblieben sind schließlich die Branchenführer, allen voran DIR EN GREY und die etwas emotionaler ausgerichteten Musiker von MUCC, dem wohl fleißigsten J-Rock-Ensemble derzeit. Letztgenannte haben mal wieder kein ganzes Jahr verstreichen lassen, um einem langen Tourzyklus gleich wieder ein komplettes Album folgen zu lassen, das dieser Tage unter dem Titel "Kyutai" in die Läden gestellt wird. Interessant hierbei: Von kreativen Verschleißerscheinungen ist bei MUCC nach wie vor nichts zu hören!
"Kyutai" ist zwar im Großen und Ganzen ein typisches Bandwerk, möglicherweise sogar noch stärker dem Mainstream zugewandt, in Sachen Abwechslungsreichtum aber zum wiederholten Male eine beispielhafte Alternative-Rock-Platte, die mit den genre-typischen Melodien experimentiert, erneut sehr gefühlvoll aufgebaut ist, sich aber dennoch nicht vor leichten Eruptionen und modernen Grooves verschließt. Im vergleich zu "Shion" darf man aber trotzden ganz klar konstatieren, dass MUCC ihre Explosionen ein ganzes Stück dezenter dosieren. Gerade die zweite Albumhälfte wirkt um diverse Nuancen introvertierter arrangiert, offenbart dabei aber immer wieder bezaubernde Melodien und viele Ohrwurm-Passagen, die sich nicht wirklich penetrant, aber dennoch dauerhaft in den Ohrmuscheln festbeißen. 'Oz' und 'Sora To Ito' gehören zum Fundus der Kompositionen, die man nicht mehr so geerne aus den Gehörgängen entweichen lässst, aber auch das sehr wechselhaft komponierte 'Hanabi' sowie der leicht verträumte 'Heat Devil' offenbaren Qualitäten, deren Wirkung man als passionierter Liebhaber melacnholischer Rockmusik leicht verfallen könnte.
Den einzigen Grenzgang begehen MUCC auf "Kyutai" im gesanglichen Bereich. Nach wie vor könnte die Stimme von Frontmann Tatsuro kraftvoller und ausdrucksstärker sein. Besonders in den epischen Momenten der ruhigen Nummern zum Albumschluss, macht sich dieser Makel deutlich bemerkbar und verkommt daher auch zur absoluten Geschmackssache. Es mag sicher ein Charakteristikum dieser Band sein, wie sich der Gesang insgesamt gestaltet - aber es wäre wesentlich begrüßenswerter, würde Tatsuro sich rein technisch ebenso weiterentwickeln wie die Band es im instrumentalen und kompositorischen Sektor mal wieder getan hat. Sieht man von diesem nicht ganz so prallen Nebeneffekt nämlich mal ab, ist "Kyutai" ein weiteres, richtig starkes J-Rock-Album, das potenziell sogar auch einige Singles landen könnte!
Anspieltipps: Oz, Howling, Heat Devil, Hanabi
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes