MUDFACE - Awaken To A Different Sun (EP)
Mehr über Mudface
- Genre:
- Crossover / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Art Gates Records
- Release:
- 28.06.2019
- End Of My Rope
- Awaken To A Different Sun
- Snakes
- Rabbit Hole
- Warhorse
Schräg?, Nö, noch schräger!
Zugegeben, wirklich einfach hat es diese Truppe aus San Francisco dem Zuhörer von Anfang an nicht gemacht. Dennoch muss erwähnt werden, dass MUDFACE von Album zu Album abgedrehter geklungen hat, zugleich aber niemals vergessen hat, das Material mit Hooks auszustatten. Für das neueste Werk "Awaken To A Different Sun" ist die Gretchenfrage daher, ob es dem Quintett rund um Vokalist Chris Dinsmore abermals gelungen ist, in Sachen verquerer Sounds einen draufzusetzen.
Absolut! Die gut drei Jahre seit dem letzten Longplayer "The Bane Of Existence" scheint die Truppe genutzt zu haben, ob jegliche Genregrenzen innerhalb der fünf brandneuen Tracks niederzureißen und Musik zu kreieren die sowohl zugänglich ist, aber dennoch viel mehr dis- als harmonisch klingt. Schon der Opener 'End Of My Rope' passt perfekt zu dieser These, kommt die Nummer doch wie ein auf Punk getrimmter Old School Bay-Area-Thrash-Song daher, der obendrein mit einer amtlichen MOTÖRHEAD-Schlagseite ausgestattet wurde. Als Vergleich lässt sich hier am ehesten das leider nur kurzlebige, von DEATH ANGEL-Fronter Mark Osegueda angeführte Unternehmen ALL TIME HIGHS! erwähnen, das auf ähnliche Weise durch die Bay wirbelte.
Dem anschließenden Titelsong ist eine gewisse Nähe zu den frühen FAITH NO MORE anzumerken, auch wenn die Szene-Ikone zu Chuck-Mosley-Zeiten bei weitem nicht so brachial unterwegs war. Mit dem Up-Tempo-Knüppel-Track 'Snakes' folgt eine Nummer, die nicht nur dem Namen nach sofort Assoziationen zu VOIVOD hervorruft, sondern noch viel mehr auf Grund der abgedrehten Gitarrenriffs. Dass MUDFACE gegen Ende hin auch noch eine Passage eingebaut hat, die klingt als ob ein Rudel Duracell-Häschen 'Sabbath Bloody Sabbath' intoniert, mag vielleicht eigenartig wirken, passt aber verdammt gut ins Bild. Ob es jene sind, von denen die Band im folgenden 'Rabbit Hole' singt, ist zwar nicht anzunehmen, dermaßen blitzartige Haken wie die Gitarre in diesem Track, schlagen Karnickel in freier Wildbahn aber wohl nur wenn man ihnen "Speed" ins Futter gemischt hat. Das Finale bestreiten Brett Crane (keys., voc.), Aaron McCoy (guit.), Jim Pegram (bass), Tim Davis (drums) und Chris mit 'Warhorse'.
Der bis dato wohl heftigste Track von MUDFACE kommt mit als moderner Thrash-Track mit einer MINISTRY-artigen, maschinellen Schlagseite aus den Boxen und sorgt quasi für eine musikalische Ohrfeige kurz vor Schluss. In der Live-Umsetzung sollte 'Warhorse' für akuten Mosh-Pit-Alarm und fliegende Leiber sorgen. Hammer! Wem abgedrehter Thrash in allen möglichen Facetten zusagt, wird hier definitiv glücklich werden!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer