MUNDANE - Moth
Mehr über Mundane
- Genre:
- Grunge
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Humans Falling
- Myself
- Fix
- Fuck You
- Love Tree
- Desperate
- S.A.M.
- D(e)ad
- Clown
- Box
- Helpless
- Puppets
Mottengrunge!
Wer immer noch behauptet, dass Grunge den Metal getötet hat, der sollte sich mal die momentane Bandlandschaft genau anschauen. Während es in jedem kleinen Kaff mindestens vierzehn metallische Gruppierungen gibt, so lassen sich die Veröffentlichungen im Grunge in den letzten Jahren doch an einer Hand abzählen. Umso schöner ist es, dass es trotzdem junge Bands gibt, die sich ganz diesem Genre verschrieben haben.
MUNDANE ist so eine junge Band. Das Trio aus dem wunderschönen Verden (Aller) geistert schon seit einiger Zeit über die Underground-Bühnen (was ich zu unser aller Unverständnis bislang immer verpasst habe) und veröffentlicht mit "Moth" nun ein Debüt, das aufhorchen lässt.
Ich muss ja, bevor ich tiefer ins Metier einsteige, gestehen, dass Grunge nicht unbedingt meine liebste Schublade ist. Bands wie PEARL JAM haben mich eher gelangweilt oder genervt, was ein tieferes Abtauchen verhinderte. Doch mit dem Perlengejammer hat MUNDANE auch gar nicht so viel zu tun. Die Musik ist ungestüm, punkig, wild, abwechslungsreich und vor allem spannend. Sehr klar produziert klingt "Moth" zwar schon ein wenig nach Seattlenesischen Vorreitern, aber die psychotischen Anflüge in der Stimme des singenden Gitarristen Dennis Wiedtke klingt teilweise auch wie der junge Jonathan Davis (KORN), was aus meinem Mund ein klares Kompliment ist. Auch seine Gitarre darf viel ausprobieren und immer steht bei allem Punk und aller miesen Stimmung irgendwie eine Melodie im Vordergrund. Unterstrichen wird diese Mischung vom durchschlagenden Schlagzeug von Freerk Bockhop und großartig gut abgemischten Basslines von "Streuner" Ewert.
So geht es auf dem mit einem schönen Artwork gestalteten Album mal ruhig und atmosphärisch ('S.A.M.' ist eine Glanztat, wenn ich das mal so objektiv formulieren darf), öfter zum Tanz ladend rockig ('Clown' dürfte in der Hinsicht live ganz gut funktionieren) und teilweise verstörend zu. Verstörend? Ja, irgendwie schon. Denn der letzte Song 'Puppets' ist Wahn und traurige Aggression, aber auch schaurig schön. Und ich finde, jedes Album sollte mit den Worten "Fuck you Jesus, you motherfucking bastard!" enden. "Moth" ist super, keine Frage und ich überdenke meine Haltung zum Grunge noch einmal.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring