MUNDTOT - Schatten
Mehr über Mundtot
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Broken Valve Music
- Release:
- 18.04.2014
- Einsamkeit und Zweifel
- Schönster Traum
- Schwarz-Weiß
- Xenophobie
- Wir laufen
- Abendlicht
- Nacht
- Schatten
- Regen
- Nicht so einfach
- Haltet die Welt an
- Wintersturm
Soll das alles sein?
Es mag etwas unfair sein, die oben genannte Textstelle aus dem Album "Schatten" herauszugreifen und als Teaser für meine Rezension zu missbrauchen. Aber sie passt nun mal. MUNDTOT ist eine Band aus München, die sich musikalisch irgendwo zwischen OOMPH!, PLACEBO und LINKIN PARK bewegt. Ich nehme es keinem Leser übel, wenn er hier bereits das Handtuch wirft. Ginge mir ja ähnlich. Doch mein kleiner Job hier lässt mich auch ab und zu in den sauren Apfel beißen.
So höre ich mir einige Male diese 42 Minuten auf Compact-Disc gebannte moderne Rockmusik an und die tatsächlich vorhandene anfängliche Sympathie für die vier Jungs und ihre deutschen Texte verfliegt währenddessen. Ich freue mich über jede Band, die in ihrer Heimatsprache singt, aber die Texte sollten doch wenigstens nicht peinlich sein.
Gute Texte sucht man bei MUNDTOT allerdings vergeblich. Grundschul-Reime ("Du machst dir die Welt, wie sie dir gefällt") treffen auf stumpfeste Ausrufezeichen-Ausrufe ("Ich hasse dich!", "Steh auf!" oder auch "Ich spüre dich, ich jage dich!") und vermengen sich zu einem ganz großen Klischee-Klumpatsch, der selbst mir, als von Euro-Metal-Lyrics gegerbten Hörer, eine sehr unangenehme Gänsehaut verpasst.
Auch musikalisch überzeugt das Quartett kaum. Die zwölf Songs wurden fehlerfrei eingespielt und der Sound ist sehr angenehm, aber das war es dann auch. Der das Album bestimmende Sprechgesang bietet selten mal eine Melodie, die Gitarre produziert auch nichts, an dem man sich festhalten könnte und auch die Synths sind eher dünne Strandtücher, als richtige Soundteppiche. Mit den eingangs erwähnten, international erfolgreichen Formationen, die ich übrigens allesamt auch nicht mag, muss man sie also gar nicht erst vergleichen. So leid es mir tut, aber außer "Schatten" sehe ich hier nichts. Damit ist zumindest das Versprechen des Albumtitels eingelöst.
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Marius Luehring