MUNDTOT - Spätsommer
Mehr über Mundtot
- Genre:
- Dark Altermative Rock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Echozone / Bob-Mediaob-Media
- Release:
- 20.04.2012
- Endzeit
- Kein zurück
- Felsenfest
- Lebensleid
- Falscher Stolz
- Virus Mensch
- Zweites Gesicht
- Ein Zwischenspiel
- Tanz den Untergang
- Spätsommer
- Viel zu viel
Jaja, so viel Leid auf dieser Welt!
Sollten MUNDTOT tatsächlich eine authentische Band sein - das soll hier auch gar nicht infrage gestellt werden - dann kann man ohne große Vorkenntnisse vermuten, dass es um das Seelenleben der vier Musiker nicht allzu besonders bestellt ist. Zumindest was die Texte der neuen Platte "Spätsommer" betrifft, scheinen die Herrschaften nicht mehr aus dem Klagen herauszukommen und blicken mit größtem Pessimismus gen Untergang. Nun muss man natürlich selber schauen, inwieweit man sich auf den lyrischen Inhalt der elf neuen Songs einlässt, jedoch gelingt es der Band teilweise im übertriebenen Maße, die Laune erheblich herunterzuziehen - und dies einmal, weil die inhaltliche Grundstimmung durchweg negativ ist, und zweitens, weil das ständige Wehklagen irgendwann so drastisch nervt, dann man die Band ihrem Namen entsprechend ebenfalls gerne mundtot machen würde.
Erträglich wäre das Ganze vielleicht, wenn die rein musikalische Komponente entschieden dagegenhalten würde und zumindest hier verlässliche Qualität abgeliefert würde. Allerdings können MUNDTOT auch hier nicht sonderlich überzeugen. Die düsteren Alternative-Sounds, die sich manchmal im Ansatz mit minimalistischen NDH-Grooves vermischen, passen sich dem Level des textlichen Pathos' zügig an und enden schließlich in relativ anstrengenden Arrangements, denen jedes mitreißende Element schnell abhandenkommt.
Daher braucht es auch keine langen Reden, sondern nur ein deutliches Statement: MUNDTOT bringen mit "Spätsommer" nicht die erwünschte Melancholie auf den Tisch, sondern kompositorische Traurigkeit.
Anspieltipp: Viel zu viel
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes