MURKRAT - Drudging The Mire
Mehr über Murkrat
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Aesthetic Death
- Processional: Drudging The Mire
- I, Rodent
- Faceless
- World
- Electric Womb
- The Mighty Spires
- Speak
- Berceurse - Slow Immersion
Doom in allen Ehren - aber so nicht!
Australischen Combos haftet seit jeher dieses besondere Etwas an, begründet durch viele außergewöhnliche, spektakuläre und vor allem eigenwillige Releases, die die Szene Down Under immer wieder maßgeblich aus der Masse herausgehoben haben. Außergewöhnlich ist das neue MURKRAT-Album in diesem Sinne auch - nur eben, dass sich die Band in keinster Weise durch Besonderheiten auszeichnen kann, die in der Endbewertung wirklich poisitiv aufgefasst werden können.
Was den neuen Longplayer "Drudging The Mire" vor allem ausmacht, sind die überlang arrangierten Epen, deren dezentes Horror/Gothic-Feeling bisweilen seinen Reiz hat, welches aber in nahezu jeder einzelnen Komposition dieses Silberlings absolut übeerstrapaziert wird. Epische und finster sind sie, alle acht Stücke, doch gleichzeitig avancieren sie nach überschreiten ihrer Halbzeit zu anstrengenden, kaum mehr ertäglichen und vor allem schwer erträglichen Brocken, die schließlich durch das quälende Organ von Chefdenkerin Mandy V.K.S. Cattleprod endgültig ruiniert werden.
Die Strukturierung von "Drudging The Mire" scheint daher über weite Strecken sehr absurd. Ein sphärisches, episches Riff leitet die einzelnen Songs ein, wird auch konsequent in den metallischen Lavafluss eingeführt, dann aber so weit ausgelastet, dass der Fokus völlig verloren geht. Gerade bei den Mega-Longtracks 'Electric Womb' und 'Speak' verliert man die Schwerpunkte völlig aus den Augen und steigert sich in eine Endzeit-Stimmung, die auch von den dezent melodischen Gothic-Elementen nicht mehr ins Korsett gerückt werden kann. MURKRAT spielen sich in einen regelrechten Wahn, verlieren die Kontrolle über ihre Songs und vermitteln irgendwann den Eindruck, dass man die enthaltenen Elemente auch um zwei Drittel der Songlänge hätte reduzieren können, ohne dabei den Charakter der jeweiligen Komposition zu verändern.
Schließlich bleibt viel Trubel um nichts, viel Spielzeit, aber kaum etwas Effektives, Merkenswertes. "Drudging The Mire" missversteht das Spiel mit den finsteren Stimmungen und entwickelt ein Eigenleben, das mit dem Genuss der bekannten Doom-Standards ebenso wenig gemeinsam hat wie mit klassischem Songwriting als solchem. Ästhetik, so wie sie beabsichtigt wurde, definiert sich nämlich absolut gegenteilig zu dem, was diese Australier hier zustande bringen!
Anspieltipp: I, Rodent
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes