MURMANSK - Rüütli
Mehr über Murmansk
- Genre:
- Postrock/ Shoegaze/ Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- G-Records (rough trade)
- Release:
- 24.01.2014
- Contradisco
- Mercury
- Married To Beetlejuice
- Hungry Hippos
- A Meeting With The Oracle
- Outrun
- The Dead Adventurer
- Peel
- 123.4
- Night Time
- Shake Off The Tears
Akustisches Studentenfutter für göttliche Astronauten
Manchmal ist es mit Definitionen so eine Sache - so auch im hier vorliegenden Fall: Wie packt man eine Band wie MURMANSK an? Persönlich habe ich mit solcher Musik nur selten auseinandergesetzt, und wenn ich sage "solche Musik", dann meine ich in diesem Fall Post Rock. Zumindest glaube ich, dass man "Rüütli" am besten mit diesem Attribut beschreibt, ist doch der Sound des Albums von dichten Soundwänden und eher langsamen Riffs gekennzeichnet. Geradezu psychedelisch wirken die Melodien und zwingen den Hörer dazu sich ganz bewusst mit den Klangwelten der Nordeuropäer auseinanderzusetzen. Daneben gibt es aber auch einige leichtere Tracks wie 'Hungry Hippos', die unkomplizierter und konsumierbarer nach Indie- und Alternative-Rock klingen.
Generell sehr schön an dieser Gruppe finde ich die Vocals von Frontfrau Laura, die durchgängig einen guten Job macht und dem Sound der Truppe einen individuellen Charakter verleiht. 'A Meeting With The Oracle' ist ein besonders schönes Beispiel hierfür und kann außerdem mit einigen klassischen Rock-Elementen überzeugen. Allerdings darf man hier natürlich nicht erwarten, dass der Beat sich in allzu schnelle Regionen vorwagt. Das Schlagzeug bleibt meist recht gemächlich, während vor allem die Gitarren immer wieder Wände errichten, die einen geradezu erschlagen, um dann wieder völlig minimalistisch zu werden.
"Rüütli" klingt für Ohren, die solche Wechsel nicht gewohnt sind, erst einmal ungewöhnlich bis anstrengend. Wer dem Tonträger dennoch bereit ist, mehr als einen Durchlauf zu gönnen, wird schnell merken, dass sich hier mitunter einige tolle Kompositionen und Arrangements finden lassen. Es ist zwar nicht alles Gold, was glänzt, und hier und da haben sich auch einige Längen eingeschlichen (das noisige 'Peel' sei in diesem Zusammenhang erwähnt). Dennoch werden es unter den unbedarft-aufgeschlossenen Hörern vor allem die offenen Post-Black-Metaller sein, die sich mit MURMANSK möglicherweise am schnellsten anfreunden werden, da sich doch einige Bezüge zu Bands wie JOYLESS, AMESOEURS oder auch ALCEST herstellen lassen. Eindeutig das beste Lied auf "Rüütli" ist das sehr gefühlvolle und zum Glück nicht überladene 'Night Time', das zusammen mit 'Shake Off The Tears' einen optimalen Ausklang für dieses eigenständige, wenn auch schwer zugängliche Album bildet.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner